Neues Genre, alter Charme: Leon Bridges kehrt sich vom Vintage-Vibe ab
In seinem neuen Album „Gold-Diggers Sound“ entscheidet sich Leon Bridges endgültig für einen stilistischen Wandel. So klingt sein neues Album.
Er singt über den Duft von Magnolien, gemeinsame Fahrten mit dem Motorrad und über ersehnte Berührungen. Leon Bridges‘ neues Album „Gold-Diggers Sound“ ist durchzogen von softer Romantik – passend zum satten R’n’B-Sound.
Ist das Album also ein endgültiger Abschied vom Soul und Gospel der Fünfziger- und Sechzigerjahre? Hier und da gehen von „Gold-Diggers Sound“ zwar noch nostalgische Vibes aus – vergleichbar mit seinen musikalischen Anfängen sind diese kurzen Vintage-Momente allerdings nicht. Das Album bleibt trotz der Treue zum entspannten Groove ein klares Zeichen für einen stilistischen Wandel in Bridges‘ bisheriger Karriere, die ihm bereits zwei Grammy-Nominierungen einbrachte.
Leon Bridges widmet George Floyd einen Song
Besonders emotional: Ihren gemeinsamen Song „Sweeter“ widmen Bridges und Rapper Martin Terrace dem ermordeten George Floyd. „Why do I fear with skin dark as night? Can’t feel peace with those judging eyes“, heißt es in der Auskopplung, die bereits vor rund einem Jahr erschien.
Tiefgründiger als noch zu Beginn schließt Bridges sein Album in „Blue Mesas“ mit den Sätzen „There’s a hurting deep down in my soul / But I learn never let it show / Do I need help? / No, no, no, no, no“ ab. Ausschließlich seichte Romantik gibt es in den insgesamt elf Songs also nicht – Bridges singt auch über Selbstreflexion und mentale Gesundheit.
In „Gold-Diggers Sound“ beweist der 32-Jährige erneut seine Fähigkeit, in neue Genres einzutauchen – ohne dabei Authentizität einzubüßen. Denn trotz der Hinwendung zum Modernen behält Bridges seinen altbekannten Charme bei.