Seite auswählen

Werbung

Marvel: Nur noch eine Filmmaschinerie ohne Kern?

Marvel: Nur noch eine Filmmaschinerie ohne Kern?
Foto: Marvel Studios

Hat das Marvel Cinematic Universe seinen Charakter verloren? Die nächsten Projekte stehen in den Startlöchern, doch seit „Avengers: Endgame“ hat sich einiges in dem Superhelden-Franchise verändert. Und das nicht zum Guten, meint MADS-Autorin Cara.


Das Marvel Cinematic Universe (MCU) ist an einem Tiefpunkt angelangt. Nach „Avengers: Endgame“ (2019) und somit dem Abschluss einer Ära blieb die Frage, wie es mit dem Franchise weitergehen würde. In den vergangenen zwei Jahren wurden zwar 17 weitere MCU-Projekte vorgestellt, doch die haben einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.

Der Erfolg von Marvel

Als das MCU begann, brachte es frischen Wind in das Superhelden-Genre. Die Geschichten boten einen Plot, der sich über etliche Filme aufbaute, und in ihrer Erzählstruktur einen roten Faden. Aufgeteilt waren die Filme in klare Phasen: Phase 1 des MCU war ein Kennenlernen der Superhelden. Fans bekamen Einzelfilme der Figuren Iron Man, Captain America, Thor und Hulk. Dann schlossen sich diese und weitere Helden zusammen und bildeten die Avengers. Der 2012 erschienene Film dazu war ein voller Erfolg.

Weiter ging es mit Phase 2. Das Publikum liebte die Figuren und die erschaffene Welt, und so folgten Sequels und neue Charaktere wie die Guardians of the Galaxy im gleichnamigen Film von 2014. Doch nicht nur die Vorfreude auf ein Wiedersehen oder ein weiteres Kennenlernen fesselte Kinozuschauerinnen und -zuschauer: Zusätzlich wollte man wissen, welche Easter Eggs und Crossover-Referenzen sich in die neuen Filme schleichen würden. Und natürlich wollten Fans wissen, worum es sich bei der Bedrohung handelte, mit der Marvel lockte. Phase 3 endete mit dem fulminanten Finale „Avengers: Endgame“ und dem Sieg der Helden über Thanos.

Das Ende ist erst der Anfang

Marvel reichte es nicht, dieses Ende ihres Riesenprojekts wirklich ein Ende sein zu lassen. Obwohl die Handlungsstränge beendet und einige Figuren verstorben waren, standen weitere Projekte in der Planung. Diese leiteten Phase 4 des MCU ein. Doch wenn man zurückblickt, tut es weh, was aus dem geliebten Franchise geworden ist. Nach einem Finale wie „Avengers: Endgame“ ist es schwer, wieder einen guten Einstieg zu finden. Die hohen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Der „Black Widow“-Film fühlte sich deplatziert an, nachdem Hauptfigur Natasha sich im vorangegangenen „Avengers: Endgame“ bereits geopfert hatte. Die Einführung der „Eternals“ wirkt nutzlos, da sie nicht in menschliche Geschehen einschreiten. Wanda Maximoff lernt in ihrer eigenen Serie „WandaVision“, dass sie Fehler gemacht hat, doch in „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ scheint es diese Einsicht nicht mehr zu geben. Phase 4 ist inkonsistent, und ihr fehlt der Kern.

Foto. Unsplash/Erik Mclean

Es scheint, als wüsste niemand außer den Leuten bei den Marvel Studios selbst, welche Geschichte eigentlich (weiter-)erzählt werden soll. In der Vergangenheit gab es Aussagen über eine Multiverse-Saga mit Antagonist Kang, ein kosmisches Wesen, das zeitreisen kann und auch in den Comics zu einem der großen Bösewichte zählt. Doch wie passen neue Figuren wie Moon Knight, She-Hulk, die Hexe Agatha oder Kate Bishop aus der „Hawkeye“-Serie da hinein?

Filme wie am Fließband und ohne Ziel

Marvel ist eine Maschinerie geworden, die sich wie am Fließband nur noch auf einen Film nach dem nächsten konzentriert. So geschehen viele Fehler, Phase 4 wirkt von allem Vorherigen losgelöst. Nun beginnt mit „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ schließlich am 15. Februar schon die fünfte Phase. Auch der nächste große Fixpunkt steht bereits fest: Die aktuelle Saga um das Multiverse soll 2026 mit „Avengers: Secret Wars“ enden. Und auch für die Zeit danach sind schon Filme wie „Shang-Chi 2“ und weitere „Spider-Man“-Teile angekündigt. Einen wirklichen Grund aufzuhören gibt es schließlich nicht: Das Marvel Cinematic Universe ist schließlich eine Adaption der Marvel-Comics für die Kinoleinwand, und es gibt unzählige Figuren aus den Comicbüchern, dazu ebenso viele alternative Universen und Zeitlinien. Die Frage ist nur, wann die Filme aufhören, sich immer mehr Ideen aus den Comics anzunehmen, und sich stattdessen auf kohärente Blockbuster konzentrieren – oder vielleicht auch doch mal ein Ende finden. Man sollte ja aufhören, wenn es am schönsten ist.

Von Cara Kreth


Lies auch:


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

2 Bemerkungen

  1. Cara

    MOM nicht geguckt oder nicht verstanden? Dämlicher Artikel halt.

    Antworten
  2. Badock

    Einfach mal keine Ahnung von Comics. Wo ist eigentlich das Problem? Wenn man keinen Bock auf ein Franchise hat einfach nicht schauen. Aber dieses rumgeheule nervt einfach nur noch. Gibt genug Menschen wie mich die nach wie vor Lust drauf haben.

    Antworten

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

UNSERE MADS-PARTNER

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Laufend die neuesten Artikel direkt in deine Mailbox -bequemer geht's nicht. Melde dich schnell und kostenlos an!

Du bist erfolgreich angemeldet