
Luisa Neubauer auf der Ideenexpo: „Wir müssen alle Klimaaktivisten werden“

Der „Planet Nachhaltigkeit“ ist in diesem Jahr ein neuer Themenbereich der Ideenexpo. Aus diesem Anlass besuchte Klimaaktivistin Luisa Neubauer die Messe in Hannover. Bei ihrem Auftritt kritisierte sie die Politik, aber auch den Konzern Volkswagen.
Nachhaltigkeit sei das wichtigste Thema unserer Zeit – mit diesen Worten hat Jacob Beautemps am Donnerstag den Auftritt der Klimaaktivistin Luisa Neubauer auf der großen Show-Bühne der Ideenexpo eingeleitet. Neubauer ist eine der Hauptorganisatorinnen des Schulstreiks Fridays for Future in Deutschland. „Genau deswegen müssen wir alle Aktivisten werden, egal wo wir sind“, sagte sie zu den anwesenden Kindern und Jugendlichen. An die Politik richtete die Aktivistin den Appell, mehr in die Zukunft zu denken. „Es reicht nicht, sich auf dem auszuruhen, was in der Vergangenheit für den Klimaschutz getan wurde. Wir müssen uns darauf fokussieren, was noch passieren muss und wie wir das möglich machen können.“ Diese „Vergangenheitsverliebtheit“ der Politik mache sie wütend.
Kritik von Luisa Neubauer an VW
Während sie anschließend von Ranga Yogeshwar interviewt wurde, konnten die zahlreichen anwesenden Besucherinnen und Besucher an einer Umfrage zum Klimawandel teilnehmen. So schätzten viele, dass die klimaneutrale Mobilität zwischen 2030 und 2040 möglich sei. Neubauer erklärte daraufhin, dass sie es „unmöglich“ fände, dass der Konzern Volkswagen die Ideenexpo mitfinanzieren würde. „Solche Konzerne finanzieren sich zum Großteil durch fossile Autos. In diesem Bereich muss noch so viel passieren“, sagte sie. Sie halte es zudem nicht für möglich, dass die Bundesregierung ihr Klimaversprechen bis 2030 einhalten werde.

Neuer Themenbereich bei der Ideenexpo
Wer noch mehr über Nachhaltigkeit und Klimaschutz erfahren wollte, konnte direkt in Halle 7 der Ideenexpo gehen. Denn dort ist der neue Themenbereich „Planet Nachhaltigkeit“ angesiedelt. Hier soll den Besucherinnen und Besuchern der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen nähergebracht werden. Zahlreiche Mitmachexponate von insgesamt 17 nachhaltigen Schülerfirmen aus Niedersachsen thematisieren unter anderem Müllvermeidung und Upcycling.
Julie (12) und Alexandra (11) wagten sich mit ihren Klassenkameradinnen an einen Versuch zur Isolation von Mikroplastik. Dabei wird ein Gemisch aus Sand, Mikroplastik und Wasser mit ein paar Tropfen Öl und Eisenpulver gemixt. Anschließend konnten die Mädchen mithilfe eines Magneten das Eisen mitsamt dem Mikroplastik aus dem Gemisch entfernen. „Hier lernt man, wie schädlich Mikroplastik für die Umwelt ist“, sagte Julie. Alexandra ergänzte: „Man sollte auf jeden Fall darauf achten, keinen Müll in die Umwelt zu schmeißen und Sachen zu recyceln.“

Mehr über Mülltrennung und Nachhaltigkeit erfahren
Weitere Infos zum Thema gibt es etwa am Stand der IGS Südstadt, die einen Kaufmannsladen betreibt, der den Besuchenden den nachhaltigen Konsum näherbringen soll. Am Stand von Rossmann können Besucherinnen und Besucher beim sogenannten „Sustain Wishboard“ notieren, was sie sich von Rossmann in Bezug auf Nachhaltigkeit wünschen. Die Hochschule Osnabrück zeigt unter anderem, wie 3D-Druck nachhaltig und umweltschonend funktionieren kann. In einem umgebauten Überseecontainer werden die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung in Form von kleinen Games gezeigt.
Von Josefine Battermann
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