Kraftklub, Giant Rooks und AnnenMayKantereit: Eine gute Woche für Indie-Fans
Fans deutscher Indie-Musik dürften sich freuen: In den vergangenen Tagen sind gleich drei neue Singles mit absolutem Ohrwurmpotenzial auf den Markt gekommen. Mit dabei: Kraftklub, Giant Rooks und AnnenMayKantereit.
Kraftklub und Tokio Hotel: Überraschende Kollaboration
„Fahr mit mir (4×4)“ ist ein Feature, das für Fans beider Bands ein Muss ist. Strophen im klassischen Kraftklub-Stil, Pre-Refrains mit elektronischen 80er-Vibes von Tokio Hotel und die explosive Mischung aus beidem im Refrain erzeugen einen Song, bei dem man nur schwer stillstehen kann. In üblicher Kraftklub-Manier darf natürlich auch eine Botschaft nicht fehlen: Die beiden Ost-Bands besingen die Freiheit, das Ausbrechen aus Mustern und Regeln, das Verlassen des unerträglich Heimatlichen.
Jede Zeile schreit mit positiver Nervosität nach Veränderung. Die Lösung: „Fahr mit mir!“ Eine Reise beginnt, und irgendwann scheinen die Jungs anzukommen. An einem Ort, wo man so lebt, „dass nur Franz Josef Wagner was dagegen hätte“. Nicht nur die Lyrics sind ein Genuss, auch das Video überzeugt. Dynamisch, drehend, schwerelos.
Nach zwei Jahren Release-Pause: Giant Rooks sind zurück
Mit „Morning Blue“ bricht die Band Giant Rooks eine knapp zweijährige Veröffentlichungspause. Man habe in dem Druck gelebt, dauerhaft neue Songs produzieren zu müssen, und dabei die eigene Stimme und Leichtigkeit verloren, heißt es in einem emotionalen Statement auf Instagram. Der neue Song sei dabei Teil des Heilungsprozesses gewesen, der nun abgeschlossen ist. „Das Warten hat sich gelohnt“, schreiben die Musiker. Mit „Morning Blue“ habe die Band etwas veröffentlicht, auf das sie wirklich stolz sei.
Das Lied ist ein absoluter Sommersong. Federleichte Beats, die nur so zum Tanzen einladen, kombiniert mit einem mitreißenden Text. Sobald die ersten Töne des Liedes anklingen, fühlt man sich in die Freiheit eines Urlaubs mit langen Nächten am Strand versetzt. Ein Blick in das Musikvideo bestätigt den Eindruck: Darin bewegt sich die Band ganz natürlich in sommerlicher, mediterraner Umgebung.
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AnnenMayKantereit geht immer noch nicht tanzen
Eine Neuauflage, die wirklich alles bereithält: sehnsuchtsvolle Streicher, eine verspielte Ukulele und Trompeten-Power. Es ist bereits die dritte Proberaum-Session, in der die Jungs von AnnenMayKantereit eigene Lieder noch mal neu denken. Dieses Mal war „Ich geh heut nicht mehr tanzen“ in der Reproduktion. Während neue Streichpassagen dem Song etwas Melancholisches verleihen, geben Bläser dem Ganzen die notwendige Dynamik. Dazu noch Scheinwerfermomente für die tiefe, kratzige Stimme von Henning May – und das Lied wird zu einer deutlich intensiveren Version des Originals.
Doch nicht nur akustisch ist die neue Version absolut stimmig, auch das Musikvideo lohnt sich. Warmes, gedimmtes Licht, hölzerne Streichkörper und schimmernde Messinginstrumente schaffen einen angenehmen Vibe.
Von Jule Trödel
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