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„Familie für alle 2022“: Influencerinnen fordern Reform im Abstammungsrecht

„Familie für alle 2022“: Influencerinnen fordern Reform im Abstammungsrecht
Foto: change.org/Reform im Abstammungsrecht: Familie für ALLE 2022!

Die beiden Influencerinnen Vanessa und Ina haben 2021 geheiratet, nun ist Vanessa schwanger. Das Problem: Ina ist nicht automatisch die Mutter des Kindes. Sie muss es erst adoptieren. Das sehen die beiden Frauen als Diskriminierung an – und haben nun die Petition „Familie für alle 2022“ gestartet.


Als „Couple on Tour“ haben die Influencerinnen Vanessa und Ina Millionen Fans in den sozialen Medien – jetzt macht sich das Ehepaar für die Gleichberechtigung lesbischer Mütter stark. In der Kritik steht das Abstammungsrecht, das in seiner aktuellen Form ausschließlich auf traditionelle Familien mit heterosexuellen Eltern ausgerichtet ist. Denn bekommt eine Frau ein Kind, gilt ihr Ehemann rechtlich automatisch als Vater des Kindes – auch wenn dieser gar nicht der biologische Erzeuger ist.

Abstammungsrecht: Wo liegt das Problem?

Bei homosexuellen Paaren sieht das anders aus. Denn wenn zwei verheiratete Frauen, wie in diesem Fall Vanessa und Ina, gemeinsam etwa mithilfe eines Samenspenders ein Kind bekommen, sind rechtlich gesehen nicht beide die Eltern des Kindes. Anders als Männer in vergleichbaren Situationen müssen Mütter wie Ina das Kind daher erst adoptieren. In einem Youtube-Video und auf Tiktok berichten die beiden Influencerinnen darüber, wie aufwendig, nervenzerrend und teuer dieser Prozess werden kann.

Bereits seit 2015 ist eine Reform des Abstammungsrechts in der Diskussion. Die neue Bundesregierung kündigte im November in ihrem Koalitionsvertrag ebenfalls an, das Abstammungs – und Adoptionsrecht reformieren zu wollen. Allerdings soll dies laut dem neuen Justizminister Marco Buschmann (FDP) erst im Herbst 2023 beschlossen werden.

Petition „Familie für alle 2022“

Daher haben Vanessa und Ina nun die Petition „Familie für alle 2022“ gestartet. Darin fordern sie, dass die Reform bereits in diesem Jahr diskutiert und so bald wie möglich umgesetzt wird. „Wir sind beide gleichermaßen die Mutter unseres Kindes. Wir haben diese Entscheidung gemeinsam beschlossen und gehen diesen Weg zusammen“, schreiben sie auf der Website der Petition. „Dass Ina unser Kind erst noch adoptieren muss und dies ein langer, teurer Weg wird, der auch kein gutes Ende haben kann, ist sehr diskriminierend und verletzend.“ Mehr als 150.000 Menschen haben die Petition bereits unterzeichnet.

Von Marret Borchert


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