Ein Comedy-Kollektiv startet durch: Wer sind die 4 Feinde?
Foto: 4 Feinde
Mit dem Arena-Stunt „All In“ haben die Stand-up-Comedians Marvin Hoffmann, Yorick Thiede, Alex Stoldt und Sebo Sam viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Gemeinsam treten sie als die 4 Feinde auf. MADS-Autorin Jule hat mit ihnen gesprochen.
4 Feinde – das sind vier Stand-up-Comedians Anfang 20 aus Norddeutschland und Köln. Sie haben eine Mission: „Wir haben Bock, in Zukunft die Gruppe zu sein, die verrückte Aktionen plant und durchzieht“, sagt Alex Stoldt. Mit verrückten Aktionen meint er so etwas, wie als nahezu unbekannte Comedy-Gruppe in der größten Eventlocation Deutschlands aufzutreten.
Der Arena-Stunt war ihr erster Streich
Was als witzige Idee begann, wurde Wirklichkeit. Anfang September spielten Alex und seine drei Kollegen Marvin Hoffmann, Yorick Thiede und Sebo Sam (bürgerlich Sebastian Sammeck) in der Lanxess-Arena. Zwar bietet die Arena noch ein paar mehr Plätze als die 3500, die am Ende besetzt waren. Dennoch war es eine besondere Erfahrung für die vier Jungs, die bis dahin kleinere Bühnen gewohnt waren. „Man checkt gar nicht, wie viele einzelne Menschen das sind“, sagt Alex noch immer überwältigt. Dass Fans bei einer Fotosession nach der Show bis zu zwei Stunden auf die Comedians warteten, erfüllt alle mit Stolz.
Insgesamt sind die vier mit dem Auftritt sehr zufrieden. „Man muss wirklich sagen, dass die Show fast schon unverschämt gut lief“, sagt Sebo. Er habe die Zeit auf der Bühne vollkommen genießen können, anstatt in einem Film aus Nervosität und Konzentration unterzugehen, sagt er.
Marvin hatte hingegen ein etwas anderes Erlebnis bei der Show. „Erst mal bin ich zu meinem Auftritt schon wütend auf die Bühne gekommen“, erzählt er. Der Tontechniker hatte den falschen Song bei seinem Einlauf gespielt. In einer Wiederholung in der zweiten Hälfte erfüllte sich sein Wunsch, einmal Money Boy in der Lanxess-Arena zu hören, dann doch noch.
4 Feinde: Vier verschiedene Stile
Kennengelernt haben sich die vier Stand-up-Comedians durch die Branche – ungecastet, wie Sebo betont. Natürlich hätten sie sich auf und neben der Bühne cool gefunden. „Aber es stand auch schon von Anfang an der Gedanke dahinter, dass man mit vierfacher Power einfach mehr reißen kann“, sagt Alex. So ermögliche ihnen die Zusammenarbeit eben schon jetzt Stunts wie die Arena-Show oder ihre „Back to the Roots“-Tour im nächsten Frühjahr. „Alleine braucht es normalerweise Jahre, um solche Hallen zu spielen, wie wir es jetzt auf unserer ersten Tour vorhaben.“
Überzeugen können die 4 Feinde durch vier individuelle Stile. Während Sebo mit seiner Gitarre und recht provokanter Kunst auf der Bühne steht, ist Yorick der Geschichtenerzähler der Gruppe. Ein langer Szenenaufbau und überraschend intensive Pointen zeichnen ihn aus. Alex besticht mit einem einzigartigen ruhigen und nüchternen Stil, während Marvin – genau im Gegenteil – mit lauter, gewitzter Art unterhält.
Schwierigkeiten, ihrem Stil treu zu bleiben, hätten die vier nicht. „Ich sehe ja jeden Tag, wie ich nicht sein will“, witzelt Sebo. Nach kurzer Empörung in der Runde bricht Alex das Ganze auf eine versöhnlichere Formel runter: Natürlich könne es unbewusst mal dazu kommen, dass man den Stil von einem Kollegen kopiere – jedoch seien sie eitel genug, das dann schnell wieder zu ändern. „Als Comedian ist es einfach wichtig, seine eigene Stimme zu finden“, meint Yorick. Nur so könne man authentisch auf der Bühne stehen.
„Abseits der Bühne wird es anstrengend“
Schon jetzt sind die Karrieren der 4 Feinde durch viele Anekdoten geprägt. So spielte Sebo einmal auf einem Acker aus seinem Kofferraum heraus, und Marvin trat mal vor gerade einmal zwei Gästen auf. Auch Fast-Schlägereien erlebten die Jungs schon nach einem Open-Mic. Doch schlechte Auftritte gehörten einfach zum Geschäft, meint die Gruppe.
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„Es ist als junger Comedian wichtig, so viel aufzutreten wie nur möglich“, sagt Yorick. Das versuchen sie aktuell. Dabei sei die gegenseitige Unterstützung nicht zu unterschätzen. Einander bei Auftritten pushend, „kann es abseits der Bühne schon mal anstrengend werden“, sagt Alex. So planen sie Social-Media-Posts, Youtube-Content und Organisatorisches immer als Gruppe. Da jeder seine eigenen, genauen Vorstellungen habe, diskutierten sie viel. „Im Schnitt kommen dadurch aber ganz gute Sachen raus“, sagt Alex. Wie ihr nächster Streich: die „XXS-Comedy-Nacht“. Sie soll vor nicht mal 100 Zuschauenden stattfinden – als Konkurrenzveranstaltung zur „Comedy Nacht XXL“.
Von Jule Trödel
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