Seite auswählen

Werbung

Diese Jugendbuch-Klassiker hätten eine Fortsetzung verdient

Diese Jugendbuch-Klassiker hätten eine Fortsetzung verdient
Foto: Unsplash/Johnny McClung

Wer seine Kindheit und Jugend mit Lesen verbracht hat, erinnert sich mit Sicherheit an das eigene Lieblingsbuch – und vielleicht auch daran, wie man vergeblich auf eine Fortsetzung wartete. Die MADS-Redaktion listet ihre liebsten Klassiker auf, die ohne Nachfolger auskommen mussten.


„Kein Keks für Kobolde“ von Cornelia Funke (1994)

Die Kobolde Feuerkopf, Neunauge und Siebenpunkt sind enge Freunde, gemeinsam leben sie auf einem Campingplatz. In einem Jahr kommt die Kälte jedoch zu früh: Sie haben kaum Vorräte für den Winter angelegt. Zu allem Übel beraubt jemand Siebenpunkt um alle übrig gebliebenen Reserven. Die Täter sind eine fiese Bande, die durch die Wälder zieht, um anderen Kobolden ihr Essen zu stehlen und sie dann ihrem Schicksal zu überlassen.

Foto: S. Fischer Verlag

Das lassen sich die Freunde nicht bieten: Gemeinsam nehmen sie die Fährte auf und wollen die Bande bekämpfen. Ein todesmutiges Abenteuer, in dem unter anderem eine Ratte eine tragende Rolle spielt. Im Gegensatz zu „Drachenreiter“, einem anderen gefeierten Klassiker der Autorin, gibt es zu diesem Buch keine Fortsetzung. Dafür wurde es von ZDFtivi als Zeichentrickserie frei adaptiert. Über eine Fortsetzung würden Fans sich trotzdem freuen.

Von Lisa Neumann

„Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch“ von Kathryn Littlewood (2013)

Familie Glyck hütet ein Geheimnis: Liebesmuffins und Wahrheitsplätzchen sind in ihrer Glücksbäckerei keine Seltenheit. Doch was es dazu braucht, ist ein altes Familienbackbuch, um ihr kleines Dorf vor Katastrophen zu schützen. Als das alte Backbuch im ersten Band der Reihe verschwindet, gerät die Welt der jungen Protagonistin Rose ins Wanken. In einer Reihe aus neun Bänden voller Abenteuer werden Rose und ihre magischen Backkünste auf die Probe gestellt.

Foto: S. Fischer Verlag 

Nach einem Überfall auf die Bäckerei und als Rose ihre Backkünste verbessert, um alle Rätsel zu lösen, endet die Geschichte der Glücksbäckerei. Am Ende laufen mehrere spannende Handlungsstränge zusammen und der Autorin Kathryn Littlewood gelingt ein wundervoller Abschluss ihrer Kinderbuchreihe.

Trotzdem: Für Leserinnen und Leser, die von ihrer Lieblingsbuchreihe einfach nicht genug bekommen, besteht noch Hoffnung. Schließlich bleiben selbst am Schluss noch viele Fragen offen, die das Potenzial für eine Fortsetzung hätten: Was will Rose wirklich? Und warum behält sie die Visitenkarte des Oberbosses des Bösen in ihrer Tasche?

Von Hanna Korte

„Sofies Welt“ von Jostein Gaarder (1993)

Die neugierige Jugendliche Sofie findet einen geheimnisvollen Brief mit der Frage, wer sie sei. Im Verlauf der Handlung erhält Sofie immer mehr Post und bekommt dadurch die Geschichte der Philosophie vermittelt. Der Briefeschreiber erzählt unter anderem die Geschichte von Europa, aber auch von der Antike und des Mittelalters. Es geht um Theorien von bedeutsamen Philosophen wie beispielsweise Immanuel Kant, die verständlich erläutert werden. Die Geschichte steckt voller Überraschungen – und liefert eine unerwartete Wendung.

Foto: dtv Verlagsgesellschaft

Dieses Buch macht Jugendlichen und jungen Erwachsenen Lust auf Philosophie – unabhängig davon, ob man von einigen Begriffen noch nie etwas gehört hat oder schon vertrauter damit ist. „Sofies Welt“ überzeugt mit spannenden und liebevollen Figuren, welche die Geschichte aufregend und interessant machen. Zudem regt die Handlung zum Nachdenken an und begeistert ab der ersten Seite. Leider endet Sofies Geschichte mit diesem Buch, weshalb eine Fortsetzung wünschenswert wäre.

Von Jasmin Konaté

„Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins (2008-2020)

Mit dem Roman „Das Lied von Vogel und Schlange“ („The Ballad of Songbirds and Snakes“) erhielten Fans der Panem-Reihe endlich einen tieferen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Hungerspiele und die tragische Vergangenheit von Präsident Snow. Die Zukunft von Panem bleibt jedoch weiterhin ungewiss. Was geschieht etwa 65 Jahre später, nachdem die 75. Hungerspiele zur Revolution führten und die Rebellion um Katniss Everdeen das Kapitol stürzte?

Foto: Verlagsgruppe Oetinger

Katniss und Peeta leben abgeschottet in ihrem Heimatdistrikt, ziehen ihre Kinder groß und versuchen das Erlebte zu vergessen. Panem ist zu einer Demokratie geworden, die Distrikte sind befreit und gleichberechtigt. Die Geschichte von Panem scheint also auserzählt, jedoch gibt es eine Dimension, die Collins‘ Romane nicht abschließend erklären: Die Welt außerhalb von Panem. In den Büchern wird nur nebenbei erwähnt, dass große Teile Nordamerikas durch Kriege und Naturkatastrophen unbewohnbar sind, Panem sei das Land, das aus der Asche auferstanden ist. Ein vage Information, die zur Propagandakultur des fiktiven Staates passt – was also, wenn die Menschen aus Panem nicht die einzigen Überlebenden sind?

Um diesen Ansatz ließe sich womöglich eine interessante Geschichte spannen, die in einem der beliebtesten Charaktere der Reihe ihren Protagonisten finden könnte. Beim Wiederaufbau von Distrikt 2 könnte Gale ein untergetauchtes, ehemaliges Regierungsmitglied finden, das ihm von der Existenz anderer Staaten berichtet – und von der bewussten Entscheidung der Kapitol-Regierung, diese Information geheim zu halten. Ein mögliches Sequel könnte sich um die Erkundung der restlichen Welt drehen, um Konflikte mit anderen Überlebenden und weitere dunkle Geheimnisse des Kapitols.

Von Myron Christidis


Lies auch:


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert