
„Das irrationale Vorkommnis der Liebe“: Ein gefühlvoller Roman über die Wissenschaft

Wut, Trauer, Einsamkeit, Romantik und jede Menge Humor: Darauf können sich die Leserinnen und Leser bei dem neuen Roman von Ali Hazelwood freuen. Auf den 448 Seiten von „Das irrationale Vorkommnis der Liebe“ sind so ziemlich alle Gefühle vertreten.
Liebe ist vergänglich. Irgendwann endet man doch wieder allein. Protagonistin Bee Königswasser hat in ihrem Leben schon einige Verluste erlitten, weshalb sie sich ganz der Wissenschaft verschrieben hat. Und das mit Erfolg. Sie bekommt ein Traumprojekt bei der NASA angeboten. Einziger Haken: Ihr Co-Leiter ist Levi Ward. Die beiden kennen sich von ihrer Promotion, und bereits dort war klar: Er hasst sie. So hat auch ihr gemeinsames Projekt Startschwierigkeiten. Sabotiert er sie, oder hat sich Bee doch in ihm getäuscht?

Die Protagonisten
Als Neurowissenschaftlerin mit einer Vorliebe zu Marie Curie setzt sich Bee gegen Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen in ihrer Branche ein. Ihre ehrliche, offene und vor Gedanken sprudelnde Art ist einfach sympathisch. Levi dagegen wirkt ernst, verschlossen und selbstsicher. Schnell wird aber klar, dass er ein riesiges Herz hat und das schon längst an Bee vergeben ist. Er ist der Book-Boyfriend schlechthin, und es macht Spaß, die Entwicklung der beiden zu beobachten. Einziger Kritikpunkt: Ali Hazelwood spart nicht an spicy Szenen, und die Wortwahl von Levi passt dabei leider überhaupt nicht zu seinem Charakter.
Zwischen Witz und Spannung
Der Schreibstil ist leicht und authentisch, man fliegt nur so über die Seiten. Aus der Ich-Perspektive werden die Leserinnen und Leser ab und an direkt angesprochen oder ihre vermeintlichen Gedanken vorweggenommen und beantwortet. Das gibt dem Ganzen eine witzige Metaebene und das Gefühl, direkt involviert zu sein gibt. Das Highlight der sonst eher leichten Geschichte sind die letzten 100 Seiten. Nachdem es den Anschein erweckt, dass es jetzt nur noch sehr kitschig und vorhersehbar wird, gibt es eine überraschende und spannende Wendung. Das hat das Buch noch einmal deutlich aufgewertet.
Nach „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ hat die Autorin mit diesem Buch einen weiteren Roman über eine Wissenschaftlerin geschaffen, der sowohl romantisch, erheiternd und spannend ist.
Weitere Bücher von Ali Hazelwood
„Das irrationale Vorkommnis der Liebe“ ist im Herbst bei Rütten und Loening vom Aufbau Verlag als Einzelband erschienen und kostet 18 Euro. In den Buchhandlungen gibt es derzeit kein Vorbeikommen an den Büchern von Ali Hazelwood. Es ist nicht das letzte Buch der Autorin. Am 26. Januar ist mit „Die Unannehmlichkeiten von Liebe“ bereits ein weiteres Buch mit drei Kurzgeschichten auf Deutsch erschienen, die zuvor bereits einzeln als E-Book veröffentlicht wurden.
Von Gina Henning
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