Das Biopic liegt im Trend: Diese Biografien erscheinen 2022 im Kino
Filmbiografien, auch Biopic genannt, haben oft eine ganz besondere Anziehungskraft. Sie zeigen das Leben berühmter Personen in Spielfilmlänge, die Schauspielerin oder der Schauspieler verschmilzt mit der porträtierten Person. Gute Nachrichten für alle Biopic-Fans: Noch dieses Jahr erscheinen zahlreiche Biografien.
1. „Elvis“
Elvis Aaron Presley, der King of Rock’n Roll, kommt zurück auf die Kinoleinwand. Es ist nicht das erste Biopic über das Leben des Musikers. Aufstieg und Absturz der Ikone sowie die Kontroverse, die ihn Zeit seines Lebens begleitete, bieten viel Stoff für Drehbücher. Am 24. Juni kommt die neueste Adaption mit dem Titel „Elvis“ in die Kinos. Verkörpert wird der Musiker von Austin Butler. Der Schauspieler war bereits in Quentin Tarantinos „Once Upon a Time… in Hollywood“ zu sehen, allerdings in einer Nebenrolle. Nun steht der 30-Jährige als Elvis Presley an der Seite von Tom Hanks (Colonel Tom Parker) vor der Kamera.
2. „I Wanna Dance With Somebody“
Der Tod von Popikone Whitney Houston schockierte vor zehn Jahren die Welt. Nun kommt ein Film über das Leben der Sängerin in die Kinos. Titel des Biopics: „I Wanna Dance With Somebody“ – benannt nach einem ihrer größten Hits. In dem Streifen geht es nicht nur um ihren Erfolg, sondern auch die Probleme der Sängerin, die Beziehung zu ihrem Ehemann Bobby Brown und ihre Abhängigkeit von Alkohol und anderen Drogen. Gespielt wird die Sängerin von Naomie Ackie, die zuletzt in der Netflix-Serie „Master of None“ und dem Film „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ zu sehen war. Geschrieben wurde der Film von Anthony McCarten, der mit dem Queen-Biopic „Bohemian Rhapsody“ große Erfolge feierte. Schon jetzt ist außerdem bekannt, dass es in dem Film über Whitney Houston eine Besonderheit geben wird: Der Gesang in dem Film wird von der Sängerin selbst stammen. Dazu werden alte Aufnahmen Houstons verwendet. Am 22. Dezember kommt der Film in die deutschen Kinos.
3. „Rheingold“
Einst noch bei Interpol gelistet, gelang Rapper Xatar der Aufstieg zum erfolgreichen Unternehmer. Nun wird das bewegte Leben von Giware Hajabi, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, unter dem Titel „Rheingold“ verfilmt. Fatih Akin, einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren und Regisseure Deutschlands, bringt den autobiografischen Roman des Rappers „Xatar – Alles oder Nix“ auf die Leinwand. Schauspieler Emilio Sakraya, der 2010 bereits den jungen Anis Mohamed Youssef Ferchichi in Bushidos Filmbiografie „Zeiten ändern dich“ spielte, schlüpft nun in die Rolle von Xatar. Am 27. Oktober 2022 kommt der Film in die Kinos.
4. „Till“
Mit 14 Jahren gelyncht und auf grausame Weise ermordet – das ist die Geschichte des Afroamerikaners Emmett Till. Im Jahr 1955 behauptete Carolyn Bryant Donham, eine junge weiße Frau aus der Gemeinde Money im Bundesstaat Mississippi, der 14-Jährige Till habe sie anzüglich angepfiffen und angemacht. Zwei weiße Männer, Roy Bryant und dessen Halbbruder J. W. Milam, verschleppten, folterten und ermordeten den Jungen daraufhin. Bestraft wurden sie für die Tat nie. Auch an der Aussage von Carolyn Bryant Donham gibt es bis heute erhebliche Zweifel.
Die Geschichte des Jungen schlug hohe Wellen und sorgte für einen Aufschwung in der Bürgerrechtsbewegung. Das lag auch daran, dass Emmett Tills Mutter Mamie Mobley-Till darauf bestand, den Sarg ihres Sohnes bei der Trauerfeier offen zu lassen. Die Fotos der zugerichteten Leiche wurden anschließend im Magazin „Jet“ veröffentlicht und sorgten weltweit für Fassungslosigkeit und Aufruhr. Der Kampf von Mamie Mobley-Till um Gerechtigkeit wird nun in einem Biopic verfilmt. Basis des Films sind Forschungen und Erkenntnisse des Regisseurs Keith Beauchamp aus insgesamt 27 Jahren. Diese haben sogar dazu geführt, dass der Fall 2004 vom Justizministerium der USA wiedereröffnet wurde. Die Hauptrolle der Mamie Mobley-Till übernimmt Danielle Deadwyler. Am 7. Oktober 2022 kommt der Film in den USA in die Kinos. In Deutschland müssen sich Kinobesucher bis zum 16. März 2023 gedulden.
5. „She Said“
Im Jahr 2017 brachten die beiden Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey von der „New York Times“ die Anschuldigungen gegen Harvey Weinstein wegen sexuellen Missbrauchs ans Licht. Die Nachricht ging um die Welt, verbreitete sich über soziale Medien binnen kürzester Zeit und startete die #metoo-Bewegung. Nach dem Bericht der „New York Times“ äußerten sich zahlreiche weitere Frauen, auch sie seien Opfer von Weinstein geworden. Harvey Weinstein wurde angeklagt und von einem New Yorker Gericht der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs schuldig gesprochen und zu einer Haftstrafe von 23 Jahren verurteilt. In Los Angeles, Kalifornien, steht der ehemalige Filmproduzent erneut vor Gericht. Der Fall wird aktuell noch verhandelt.
Der Film „She Said“, der am 18. November in die US-amerikanischen Kinos kommt, zeigt nun die Geschichte der beiden Journalistinnen, ihre Recherche und der Weg bis hin zur Veröffentlichung der Anschuldigungen. Die Story sowie der Titel des Biopics basieren auf dem gleichnamigen Buch der beiden Journalistinnen, das 2019 erschien. In Deutschland soll der Film am 2. Februar 2023 anlaufen.
Von Anika Schock
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