Seite auswählen

Werbung

Handysucht: 8 Tipps für einen gesünderen Umgang mit dem Smartphone

Handysucht: 8 Tipps für einen gesünderen Umgang mit dem Smartphone
Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Ob in der Bahn, beim Arzt oder auch auf dem Sofa: Unser Smartphone ist ständig da. Mehrere Stunden Bildschirmzeit pro Tag sind die Folge. MADS stellt euch Tipps vor, mit denen ihr eure Handysucht in den Griff bekommt und den Smartphone-Konsum verringern könnt.


Tipp 1: Ein Hobby suchen

Was zunächst banal klingen mag, könnte den größten Effekt haben: Aktivitäten und Hobbys lenken den Fokus vom Smartphone zurück auf das Hier und Jetzt. Wer sich also dabei erwischt, in endloses, monotones Scrollen zu verfallen, könnte in einer körperlichen oder kreativen Beschäftigung ein gesundes Ventil für Langeweile oder Alltagsstress finden.

Studien der Technischen Universität München belegen beispielsweise, dass Sport die Konzentration und Lebensqualität verbessert, und eine Untersuchung der WHO zeigt, dass sich Kreativität positiv auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Durch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung wendest du deine Aufmerksamkeit also nicht nur vom Handybildschirm ab, sondern tust gleichzeitig etwas Gutes für deinen Körper und Geist. 

Von Kleopatra Kuhn

Tipp 2: Achtsamkeitsübungen ausprobieren

Greifst du vor allem dann zum Handy, wenn du in der Bahn oder im Wartezimmer sitzt und die Zeit überbrücken musst, möchtest deinen Handykonsum aber trotzdem herunterschrauben? Dann sind Achtsamkeitsübungen vielleicht genau das Richtige für dich. Unter Achtsamkeit versteht man einen Zustand der Geistesgegenwart, in dem man hellwach und ohne jede Ablenkung den Moment erlebt. Die Übungen können außerdem ganz simpel sein: vom stillen Sitzen über bewusstes Spazierengehen bis hin zum gedanklichen Fotografieren – dabei schließt man die Augen und bewegt sich gedanklich durch die Umgebung.

Der Vorteil von Achtsamkeitsübungen: Untersuchungen zufolge wirken sie sich positiv bei Depressionen und Ängsten aus, und auch das Immunsystem profitiert davon. Außerdem kannst du sie ganz einfach in deinen Alltag integrieren. Weil diese Übungen so vielfältig sind, ist bestimmt auch für dich eine passende Übung dabei.

Von Kleopatra Kuhn

Tipp 3: Handy in einem anderen Zimmer laden

Das kennen wohl viele: Man geht abends ins Bett und ist eigentlich schon ziemlich müde. Doch einen letzten Blick kann man ja noch mal auf Instagram oder Tiktok werfen. Ehe man sich versieht, ist es dann auch schon wieder kurz nach Mitternacht, und man weiß genau, dass man am nächsten Morgen nicht ausgeschlafen sein wird.

Mir selbst ging das monatelang so. Ich habe mein Handy immer am Bett über Nacht geladen, und so war natürlich die Versuchung groß, „nur noch einmal kurz“ darauf zu schauen – selbst wenn ich wirklich richtig müde war. Mein Tipp: Das Handy in einem anderen Zimmer aufladen. Denn wer steht dann erneut auf, nur um noch mal auf den Bildschirm zu schauen? Ich jedenfalls nicht. Mein Handy lädt jetzt immer in der Küche.

Einen negativen Aspekt hat das allerdings: Wer sein Handy als Wecker nutzt, kann das Gerät natürlich nicht einfach so in ein anderes Zimmer legen. Allerdings kann man natürlich ganz klassisch noch einen Wecker auf den Nachttisch stellen.

Von Josefine Battermann

Foto: Unsplash/Daria Nepriakhina

Tipp 4: One sec für eine bewusstere Nutzung von Apps

Die App One sec will eine bewusstere Nutzung von Apps unterstützen. Das Handy öffnen, automatisiert auf Tiktok, Instagram und Co. klicken und anfangen zu scrollen? Damit soll Schluss sein. Stattdessen verbindet man die App One sec in den Einstellungen mit der gewünschten App – zum Beispiel Instagram – und wird beim Öffnen von Instagram dann zunächst durch eine drei bis sechs Sekunden lange Atemübung geführt. Danach wird angezeigt, wie oft man in den letzten 24 Stunden bereits versucht hat, die App zu öffnen.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, wie man fortfahren kann. Entweder man öffnet die App doch nicht und landet wieder auf dem Home-Bildschirm. Oder man gibt an, doch zu Instagram (oder der betreffenden App) weitergeleitet werden zu wollen. In dem Fall wird noch abgefragt, aus welchem Grund die App jetzt geöffnet wird, zum Beispiel aus Langeweile. In der App One sec selbst kann man zudem noch eine geschätzte Zeit sehen, die man durch die Nicht-Nutzung der jeweiligen App gespart hat.

Doch egal für welche Option man sich entscheidet: Die Atemübung und die angezeigten vergangenen Versuche rufen einem die Nutzung der jeweiligen App bewusst ins Gedächtnis und wirken gegen eine automatisierte Handynutzung. Mit der kostenlosen Version kann man eine App mit One sec verknüpfen. Bei der Pro-Version für 14,99 Euro im Jahr gibt es keine limitierte Anzahl von verknüpften Apps und weitere Features.

Von Milla Stremme

Tipp 5: App-Limits setzen

Es kann sehr schwer sein, von heute auf morgen die Nutzung des Handys massiv einzuschränken und zum Beispiel zeitfressende Apps wie Social Media überhaupt nicht mehr zu benutzen. Weniger radikal ist da die Nutzung von App-Limits – ganz ohne Installation von Extra-Apps. Hierbei kann man in den Einstellungen des Handys, bei Apple-Geräten über die „Bildschirmzeit“ und bei Android unter „Digital Wellbeing“, die Nutzung verschiedener Apps zeitlich limitieren.

Wenn man sich hier ein Zeitlimit setzt, dann sperrt das Handy die jeweilige App, wenn das Limit erreicht ist. Man kann für die Sperre auch ein Passwort hinterlegen. Tipp: Lässt man dieses von einer anderen Person festlegen, kann man die Sperre nach Ablauf des Zeitlimits auch nicht so leicht umgehen.

Von Lea Stockmann

Tipp 6: Push-Benachrichtigungen minimieren

So ziemlich jede App kann eine Push-Benachrichtigung versenden, die immer wieder die Aufmerksamkeit auf das Handy lenkt. Hat man sogar einen Benachrichtigungston eingeschaltet, ist es kein Wunder, dass man sofort auf seinen Handybildschirm schaut, sobald eine Benachrichtigung eintrudelt. Natürlich sind manche Push-Benachrichtigungen sinnvoll, beispielsweise von wichtigen Kontakten auf Whatsapp oder in anderen Apps, die relevant für die Arbeit oder Uni sind. Doch nicht jede App muss uns dauerhaft Benachrichtigungen schicken und uns ständig auf den Bildschirm schauen lassen.

Installiert man eine App neu, kann man meist direkt ablehnen, dass man Push-Benachrichtigungen erhalten möchte. Im Nachhinein geht das auch ganz einfach in den Einstellungen der jeweiligen App oder des Handys.

Von Josefine Battermann

Foto: Unsplash/Adrian Swancar

Tipp 7: Das Handy zu Hause lassen

Das Handy immer in der Tasche zu haben ist zur Normalität geworden – selbst wenn man nicht zwingend erreichbar sein muss. Und am Ende schaut man immer wieder aufs Handy oder hat die Kopfhörer damit verbunden. Doch für Spaziergänge, egal ob alleine oder mit Freundinnen und Freunden, könnte man das Handy auch mal zu Hause liegen lassen. Dann kommt man draußen gar nicht erst in Versuchung, sich ablenken zu lassen, und konzentriert sich mehr auf die Umwelt.

So lernt man die Umgebung noch mal ganz neu kennen, weil einem ohne Ablenkung viel mehr Details auffallen. Dabei kann man ohne Handy ganz aktiv versuchen, sich auf die Geräusche in der Stadt oder der Natur einzulassen, oder entdeckt vielleicht neue Ecken, an denen man sonst unbemerkt vorbeigelaufen wäre.

Von Lea Stockmann

Tipp 8: Handy in den Schwarz-Weiß-Modus stellen

Wenige Schritte sind so drastisch, aber gleichzeitig auch so effektiv, wie das Handy auf Graustufen zu stellen. Es handelt sich hierbei quasi um die absolute Königsklasse unter den verzweifelten Maßnahmen. Nicht, weil der technische Weg dahin sonderlich schwierig ist, sondern weil ein graues Handydisplay so sehr an Reiz einbüßt, dass es schwer zu ertragen wird. Es gibt Gründe, aus denen es der Schwarzweißfilm nicht in den Mainstream dieser Zeit geschafft hat. Eine graue Tiktok-For-You-Page ist schließlich nicht nur weniger stressig und reizüberflutend, sondern auch schlichtweg deprimierend. Die Zutaten in dem interessanten Kochvideo sehen plötzlich nicht mehr lecker aus. Der Hundecontent wirkt auf einmal wie ein Nachruf auf das süße Tier. Und Outfitchecks sind auch weniger inspirierend, wenn man nur noch raten kann, ob die Farbkombination jetzt dunkelrot-beige oder marineblau-grün ist.

Das Positive daran: Man blickt von dem Handy auf und bemerkt, wie bunt das echte Leben eigentlich ist. Denn kein Algorithmus der Welt kann den Effekt der Graustufen wettmachen. Das macht diese Farbeinstellung zu einem absoluten Garanten für eine verminderte Bildschirmzeit. Man muss eben nur akzeptieren, dass das Handy dabei jeglichen Spaßfaktor verliert.

Von Filine Hunger


Lies auch:


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert