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Auferstehung eines Totgeglaubten: Alligatoah ist mit „Off“ zurück

Auferstehung eines Totgeglaubten: Alligatoah ist mit „Off“ zurück
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Nachdem Alligatoah laut eigenem Insta-Post schon das musikalische Ende nahte, kommt der Rapper nun mit einem neuen Album um die Ecke. Darin bedient er leider Stereotype, sorgt aber für Ohrwurmpotenzial im Crossover-Stil, meint MADS-Autor Arne.


Musiker und Rapper Alligatoah deutete eigentlich während seiner „Retour-Tour“ in Köln sein Karriereende nach fast 20 Jahren in der Branche an. Auf seinem Instagram-Profil stand: „Alligatoah war ein deutschsprachiger Musiker (1989-2023).“ Doch nun scheint er von den Toten auferstanden zu sein. Mit im Gepäck hat er das mittlerweile sechste Studioalbum „Off“. Schon mit dem ersten Song wird klar: Alligatoah, der schon immer gern Genres gemixt hat, widmet sich mal wieder dem Heavy Metal. Das funktioniert erstaunlich gut.

Bereits im Dezember veröffentlichte der Sänger, der bürgerlich Lukas Strobel heißt, die Single „SO RAUS“ mit einem Feature von Fred Durst. Das neue Album bietet zwölf neue Songs. Alligatoah nimmt wie gewohnt in keinem davon ein Blatt vor den Mund. Besonders deutlich wird das bei „PARTNER IN CRIME“: Der Songtext ist – gelinde gesagt – morbide. Sehr bassige Rhythmen begleiten die ausdrucksstarken Texte. Die Melodie tritt vor allem im Refrain in den Vordergrund, der schon ein wenig hymnenhaft wirkt.

„Off“ von Alligatoah: Genremix

In „Off“ mischen sich Metal, Hip-Hop und Pop, sogar ein wenig Nu-Metal-Stimmung kommt auf. Gesanglich geht der Künstler an seine Grenzen. Oft rutscht er sogar in Geschrei ab. Das kommt in Songs wie „ICH FÜHLE DICH“ oder „KÜSSEN“ gut.

Er sucht auf der neuen Platte nach Zugehörigkeit. Gleichzeitig grenzt er sich in „WEISSE ZÄHNE“ von allen ab, die ihm zu „perfekt“ sind. Das geht bei ihm leider nur durch Klischees. Er sagt, dass wir alle nicht perfekt sind – und schert dabei ganz verschiedene Menschen über einen Kamm.

Überzeugen kann „Off“ dennoch, vor allem mit Ohrwurmpotenzial. Fans dürften sich außerdem über die Features mit Bausa, Tarek K.I.Z und Fred Durst freuen. Mit den provokanten Songtexten und schrillen Sounds legt Alligatoah gewohnt gekonnt den Finger in die Wunde – auf Stereotype kann er aber nicht verzichten.

Von Arne Seyffert


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