Döner und Karneval: Als Austauschschüler in Deutschland
Jede Woche stellen wir Jugendliche vor, die im Ausland leben und lernen. Diese Woche erzählt der amerikanische Austauschschüler Qianzhen Li vom Austausch nach Deutschland.
Als meine Gastmutter mich am ersten Abend fragte, was ich essen möchte, war die Antwort klar: Döner. Denn das lecker gefüllte Fladenbrot ist bei uns in Amerika eher unpopulär. Wenn ich dort einen Döner essen will, muss ich ins drei Autostunden entfernte Chicago fahren. Ich komme aus der Kleinstadt Beaver Dam im Staat Wisconsin. Meine High School hat eine Partnerschaft mit einer Schule in Elze bei Hannover. Dort wohne ich während meines dreiwöchigen Schüleraustauschs. Es ist nicht meine erste Deutschlandreise: Ich war schon mit meiner Familie und mit 16 für ein Austauschjahr hier. Die deutsche Kultur interessiert mich, in der Schule habe ich Deutsch als Leistungskurs. Später möchte ich hier vielleicht studieren.
„Deutsche essen sehr viel Brot“
In Deutschland ist vieles anders als in Amerika. Etwa der Verkehr: Die Deutsche Bahn ist günstig und man kommt per Zug fast überall hin – in meiner Heimatstadt hält überhaupt kein Zug. Außerdem essen die Deutschen sehr viel Brot. Überhaupt sind sie anders, als ich es von der chinesischen und amerikanischen Kultur kenne, in denen ich aufgewachsen bin. Das habe ich auch bei unserem Besuch beim Mainzer Karneval gemerkt. Verkleidete Leute kenne ich aus Amerika höchstens von Halloween.
Neben dem Karneval haben wir Berlin und Hamburg besucht. Ich bin als Austauschschüler aber auch gern in meiner Gastfamilie. Sie spielen alle in einem Orchester, das ist echt cool. Ganz in der Nähe von ihrem Zuhause ist das Schloss Marienburg. Der Besuch dort war fantastisch, besonders mochte ich die Aussicht vom Schlossturm und die märchenhafte Architektur – so etwas gibt es in Amerika kaum.
Von Greta Friedrich
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