True-Crime-Podcast rollt Mordfall Frauke Liebs neu auf
Ein Podcast als verzweifelter letzter Versuch: „Frauke Liebs – Die Suche nach dem Mörder“ soll zur Lösung des 16 Jahre alten Falls beitragen.
Wer sich für True Crime interessiert, hat bestimmt schon von dem rätselhaften Mord an Frauke Liebs in Paderborn gehört. Im Juni 2006 wurde die 21-jährige Frau entführt, mindestens eine Woche gefangen gehalten und schließlich ermordet. Noch immer wurde kein Täter gefasst, Familie und Freunde des Opfers hoffen seit 16 Jahren auf Antworten. Trotz zahlreicher Spuren, die immer wieder aufkamen, gibt es keinen konkreten Verdacht. Mit jedem Jahr, das vergeht, wird es immer unwahrscheinlicher, dass die Tat noch aufgeklärt wird.
Der letzte Versuch, Frauke Liebs Mörder zu finden
Der neue „Stern“-Podcast „Frauke Liebs – Die Suche nach dem Mörder“ hat zum Ziel, den Täter direkt oder vielleicht einen wichtigen Mitwisser zu erreichen. Innerhalb der 13 Folgen erzählt „Stern“-Reporter Dominik Stawski die tragische Geschichte und interviewt unter anderem Liebs‘ Mutter, Bruder und andere Zeuginnen und Zeugen, die sich dort teilweise das erste Mal öffentlich zu dem Thema äußern. Die Mutter des Opfers sagte in der ersten Folge des Podcasts: “Dieses hier jetzt ist der letzte Versuch, das ganze Geschehen aufzuklären, wenn es dieses Mal nicht gelingt, dann gebe ich auf. Dann muss ich mit den Fragezeichen irgendwie weiterleben.“
Was ist vor 16 Jahren passiert? Während der Fußball-WM 2006 verlässt die 21-Jährige am Abend des 20. Junis gegen 23 Uhr einen Irish Pub in der Paderborner Libori Galerie und macht sich auf dem Weg nach Hause – wo sie allerdings niemals ankommt. Mindestens eine Woche wird sie von ihrem Entführer gefangen gehalten. Am 04. Oktober 2006 findet man ihre Leiche bei Lichtenau. Das Rätselhafte: Innerhalb der Woche nach ihrem Verschwinden ruft Frauke Liebs immer wieder bei ihren Angehörigen an und sagt, sie komme bald nach Hause. Warum der Täter sie hat anrufen lassen, was seine Motive sein könnten, all das wird in dem Podcast diskutiert und analysiert.
Der Podcast spricht den Täter direkt an
Was einem beim Anhören manchmal einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt, ist die Tatsache, dass sich Dominik Stawski immer wieder direkt an den Täter wendet. „Wenn er zuhört, dann sollte es für ihn in diesem Podcast einige Botschaften geben, weil wir ihn ja erreichen wollen“, sagt Stawski, als er das Projekt im Podcast „Mordlust“ vorstellt.
Das Anhören lohnt sich für alle True-Crime-Liebhaber und jene, die es noch werden wollen. Man bekommt einen Einblick in die Arbeitsweise der Polizei, den Umgang der Familie mit der Tat und einen detailreichen Kriminalfall, der einen nicht mehr loslässt. Zu Hören sind bereits jetzt alle Folgen auf RTL+. Überall sonst, wo es Podcasts gibt, erscheinen die Folgen im Wochentakt.
Von Nilah Zajonc
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