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True Crime: Fünf Empfehlungen für alle Podcast-Fans

True Crime: Fünf Empfehlungen für alle Podcast-Fans
Foto: Unsplash/David von Diemar

Zähne putzen, einkaufen oder Bahn fahren: Mit einem True-Crime-Podcast auf den Ohren verpassen viele ihrem Alltag einen Thrill. MADS-Autorin Emma ist dem Hype nachgegangen – und gibt Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene.


Die Begeisterung für Verbrechen ist schon lange kein morbides Tabuthema mehr. Spätestens seitdem 2014 der US-amerikanische Podcast „Serial“ veröffentlicht wurde, boomt die Berichterstattung rund um wahre Kriminalfälle. Darin beschäftigt sich Moderatorin Sarah Koenig mit den unterschiedlichsten Aspekten eines ungeklärten Kriminalfalls. Der Podcast zählt inzwischen 50 Millionen Fans. Und auch in Deutschland wächst das Angebot von True-Crime-Formaten seit Jahren rapide an. Woher kommt dieser Hype?

Das Interesse an Verbrechen ist keineswegs eine modernes Phänomen. Schon im 19. Jahrhundert, als „Jack the Ripper“ sein Unwesen in London trieb, gab es einen ersten medialen Hype in den damaligen Boulevardzeitungen. Auch „Aktenzeichen XY … ungelöst“ versuchte, 35 Jahre lang im deutschen Fernsehen vor einem Millionenpublikum wahre Verbrechen zu lösen. Seit Mitte der 2010er-Jahre wächst die Beliebtheit von Podcasts und bietet dadurch eine neue Plattform für Krimi-Fans.

True Crime hören, um vorbereitet zu sein

Eine Studie der University of South Carolina aus dem Jahr 2020 zeigt, dass 73 Prozent der True-Crime-Podcast-Hörenden weiblich sind. Viele geben an, dass sie diese Formate nutzen, um vorbereitet zu sein, falls sie selbst einmal Opfer eines Verbrechens werden sollten. Andere wollen verstehen, warum Menschen töten. Sie hoffen, durch die Auseinandersetzung mit wahren Verbrechen Warnzeichen frühzeitig erkennen zu können.

Es gibt allerdings noch einen anderen Grund: True Crime kann im wahrsten Sinne des Wortes süchtig machen. Ähnlich wie beim Schauen eines Horrorfilms schüttet das Gehirn beim Hören von True Crime in einem sicheren Umfeld Adrenalin und andere Endorphine aus. Diese Hormone sorgen für das Gefühl des „Nervenkitzels“ und können tatsächlich abhängig machen.

Podcast-Tipp für Einsteiger: „Weird Crimes“

Die Moderatorin Visa Vie erzählt ihrer Freundin Ines Anioli von den verrücktesten und skurrilsten Kriminalfällen. Dabei verzichten sie fast vollständig auf Verbrechen an Minderjährigen und generell auf detaillierte Gewaltdarstellungen. Durch Nachfragen und teils sarkastische Kommentare von Ines entsteht eine lockere Unterhaltung, die jedoch nicht respektlos gegenüber den Opfern erscheint.

Podcast-Tipp für Geschichtsfans: „Früher war mehr Verbrechen“

Die Historikerinnen Nina und Katharina erzählen sich abwechselnd historische Kriminalfälle. Dabei versuchen sie, vor allem auf die Leben der Opfer einzugehen, um den Tätern möglichst wenig medialen Raum zu geben. Alle Fälle haben sich vor dem Ersten Weltkrieg ereignet. Durch die zeitliche Distanz und auch einige witzige Folgen ist auch dieser Podcast für den Einstieg geeignet.

Podcast-Tipp für Diskussionsliebhaber: „Mordlust“

Paulina Krasa und Laura Wohlers widmen sich in ihrem Podcast Kriminalfällen aus Deutschland. Dabei erzählen beide in einer Folge jeweils einen Fall zu einem bestimmten Oberthema. Am Ende jeder Folge gibt es eine kurze Diskussion. Auch sie gehen speziell auf die Opferperspektive ein. Ihre manchmal sarkastischen Kommentare nutzen die Journalistinnen als Comic Relief, das ist aber nie despektierlich gemeint.

Podcast-Tipp für Hörbuchfans: „Verbrechen der Vergangenheit“

Der Podcast von „Geo Epoche“ rekonstruiert nicht nur historische Verbrechen, sondern gibt auch einen Einblick in den geschichtlichen Kontext. Moderatorin und Historikern Insa Bethke führt zu Beginn ein kurzes Gespräch mit einem Experten oder einer Expertin zum jeweiligen Folgenthema, bevor Sprecher Peter Kaempfe beginnt, den eigentlichen Kriminalfall wie ein Hörbuch vorzulesen. Das Format eignet sich besonders für alle Geschichtsbegeisterten.

Podcast-Tipp für Mittendrin-Sein-Woller: „ZEIT Verbrechen“

Journalistin Sabine Rückert und ihr Kollege Andreas Sentker richten in diesem Format einen Blick auf Kriminalfälle aus Deutschland. Dabei tauchen Zuhörende tief ins Geschehen ein, da die beiden zum Teil selbst bei Verhandlungen oder an Tatorten waren und mit Betroffenen gesprochen haben. Dies bietet auch einen sehr persönlichen Blickwinkel auf die Fälle.

Von Emma Fiedler


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Über den Autor/die Autorin:

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