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Von Wegen Lisbeth: So klingt die neue Platte „Ez Aquarii“

Von Wegen Lisbeth: So klingt die neue Platte „Ez Aquarii“
Foto: Lenny Rothenberg/Sony Music/dpa

Tanzbare Absurditäten, spannende Texte: Dafür ist die deutsche Indiepop-Band Von Wegen Lisbeth bekannt. Jetzt haben die Berliner ihr drittes Studioalbum rausgebracht. „EZ Aquarii“ ist unbedingt hörenswert, meint MADS-Autorin Jule.


Das beste kommt zum Schluss? Mit dem absoluten Ohrwurm „Elon“ beendet die Indiepop-Band Von Wegen Lisbeth ihr neues Album „EZ Aquarii“. Der Hit rundet das gelungene dritte Studioalbum der fünf Berliner perfekt ab.

Gute-Laune-Sound von Von Wegen Lisbeth

Doch von Anfang an: „Auf Eis“, ein dynamischer Gute-Laune-Song, leitet die Platte ein. Der Text dreht sich um Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und ebenso um die Suche nach Verständnis – gewitzt und tiefgründig zugleich. Anschließend wird „Alles okay“ deutlich ruhiger und melancholischer. Es ist der Beginn vieler Liebeslieder. Doch ganz im Lisbeth-Stil betrübt der Song nicht, sondern erzählt mit entspannten Klängen von Akzeptanz.

„Meerschwein“ beweist: Ein Song über Sehnsucht, Trennung und Liebeskummer kann sogar mit einer Zeile über Martin Luther beginnen. Denn irgendwie schaffen sie es, den Bogen zu spannen vom Einstieg „Ausgerechnet in Lutherstadt Wittenberg sind nur zehn Prozent evangelisch“ zur Zeile „Doch du sagst, du und ich macht keinen Sinn“ im Refrain. Diese absurden Gedankensprünge machen seit jeher die Texte der 2006 gegründeten Band aus, so auch in den neuen Songs „Augen I“ und „Augen II“. Während die Strophen aus simplen Lines wie „Füße hab ich, um zu frieren“ und „Beine hab ich zum Flanieren“ bestehen, endet der tanzbare Happy-Hit doch immer wieder mit „Aber, aber, aber Augen hab ich nur für dich“.

„EZ Aquarii“: Große Fragen

Die zweite Hälfte des Albums hält ähnlich viel Liebe und Spannung bereit. Während das Feature mit Longus Mongus etwas ruhiger und verträumter ist, besticht „L.OST“ mit unwiderstehlichem Beat und einem Call-Back zu „Auf Eis“. Der titelgebende Song „EZ Aquarii“ startet anschließend zwar mit etwas zu langem Intro, schafft es textlich aber, dieses Irgendwo-im-Nirgendwo-Gefühl zu übertragen. Denn Ez Aquarii ist ein Sternsystem, das knappe elf Lichtjahre von uns entfernt liegt. Auf der Suche nach einem Ort, „an dem man ihn vermisst“, fragt sich Sänger Matthias Rohde immer wieder: „Verlang ich zu viel?“ Und nun geht es nicht mehr nur um Liebe und Verlassenwerden, sondern um große Fragen, ausgelöst womöglich auch durch den dauerhaften Krisenmodus der vergangenen Jahre. Schließlich ist das Album nach Aussage der Band über mehrere Jahre, Krisen und Erfolge entstanden.

„Ez Aquarii“ mag im ersten Moment vielleicht verspielt und auch etwas eintönig klingen, doch hört man einmal richtig zu, verstecken sich hinter den positiv-emotionalen Beats beeindruckende Texte und Beobachtungen.

Von Jule Trödel


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

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