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„Diskriminierung macht krank“: Der März ist Bisexual Health Month

„Diskriminierung macht krank“: Der März ist Bisexual Health Month
Foto: Nikolas Gannon/Unsplash

Derzeit läuft der Bisexual Health Month. Der Aktionsmonat erhält im Gegensatz zum Pride Month nur wenig Aufmerksamkeit – und das liegt nicht nur daran, dass er noch relativ neu ist.


Obwohl bisexuelle Menschen Studien zufolge den größten Teil der queeren Community ausmachen, fällt die Gruppe immer wieder hinten runter. Der Bisexual Health Month, der im März begangen wird, will dagegen steuern. Das Bisexual Resource Center, eine gemeinnützige Bildungsorganisation mit Hauptsitz in Boston, initiierte den Aktionsmonat 2014. Er ist vergleichbar mit dem Pride Month im Juni.

Die diesjährige Message: „Bisexuelle Menschen haben nach mehreren Studien signifikant schlechtere physische, mentale und soziale Gesundheit.“ Unter dem Motto „Diskriminierung macht krank“ fordert die Organisation Bi+ Pride aus Hamburg unter anderem Aufklärung und Sichtbarkeit – vor allem für die gesundheitlichen Aspekte.

Plakate für mehr Sichtbarkeit

Dafür hängen mehrere Großflächenplakate in Hamburg, Schleswig-Holstein und ab nächster Woche auch in Münster in U-Bahn-Stationen, an Busbahnhöfen und an anderen öffentlichen Orten.

Bisexuelle werden oft nicht ernstgenommen

„Es ist nur eine Phase“, „entweder bist du hetero oder homo“, „wenn du bi bist, bist du nicht queer genug“, „entscheide dich mal“ – das sind nur Beispiele einiger Sätze, die sich Bisexuelle anhören müssen, weiß Frank Thies, Initiator der Bi+ Pride Hamburg. Manche davon fallen unbewusst, andere diskriminieren bewusst. Doch ganz gleich aus welcher Intuition, sie alle tragen zur Unsichtbarkeit Bisexueller bei. Und das macht krank.

Weniger Outings als bei Homosexuellen

Eben weil sie oft nicht ernst genommen würden und es weniger Bisexuelle in der Öffentlichkeit gebe, outeten sich auch weniger, sagt Thies. Das führe zu einem Teufelskreis. In Serien und Filmen wird das sichtbar, wenn der Begriff „bisexuell“ einfach nicht verwendet wird oder Protagonisten plötzlich schwul oder doch hetero statt bi sind. Zum Glück ändere sich das gerade, sagt Thies und nennt Beispiele wie „Heartstopper“ auf Netflix. Doch trotzdem fehlten vor allem Teenagern Vorbilder, und gesundheitliche Aspekte wie geschützter Sex fielen hintenüber. Thies stellt klar: „Niemand muss sich outen. Aber wer es kann, trägt maßgeblich zu mehr Sichtbarkeit bei.“

Foto: Raphael Renter/Unsplash

Fehlende Aufmerksamkeit in den sozialen Medien

Verglichen zum Pride Month erhält der Bisexual Health Month nur wenig Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Das hat mehrere Gründe. Zum einen fällt die Bisexualität oft hintenüber, dann ist der Aktionsmonat mit seinem Gründungsjahr 2014 noch relativ jung, und letztlich hat er dadurch noch nicht die nötige Reichweite erlangt.

Da geht noch mehr – Aufklärung und Sichtbarkeit

Für mehr Aufmerksamkeit und Verständnis braucht es laut Thies Aufklärung – vor allem in Schulen. Dafür müsse die Politik die entsprechenden finanziellen Mittel bewilligen. Zum Tag der Bisexualität am 23. September sollen in Hamburg die Bi-Flaggen gehisst werden. Er wünscht sich, dass Bisexuelle als potenzielle Partnerinnen und Partner ernstgenommen werden, dass Politik sowie Gesellschaft sie sehen und, dass sich mehr outen, um Sichtbarkeit zu schaffen. Seine Botschaft: „Menschen verlieben sich in Menschen – egal in welches Geschlecht, und das ist okay.“


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Über den Autor/die Autorin:

Chantal Moll

Chantal (27) ist als freie Journalistin in Bremen und Hannover unterwegs. Für MADS beschäftigt sie sich am liebsten mit queeren Themen und dem aktuellen Geschehen. Ansonsten steckt sie ihre Nase gerne in Bücher und rezensiert das Gelesene direkt für uns.

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