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Zwischen Gospelchor und Rap: So klingt das neue Lana-Del-Rey-Album

Zwischen Gospelchor und Rap: So klingt das neue Lana-Del-Rey-Album
Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

Musikikone Lana Del Rey hat ihr neuntes Studioalbum veröffentlicht. Bei „Did You Know That There’s a Tunnel Under Ocean Blvd” ist nicht nur der Titel zu lang geraten – und doch ist das Album gelungen, meint MADS-Autorin Marie.


Ein Gospelchor eröffnet die 77-minütige Platte, es folgt eine typische Ballade – so beginnt Lana Del Reys neuntes Studioalbum „Did You Know That There’s a Tunnel Under Ocean Blvd”. Die titelgebende Lead-Single schließt sich an, und spätestens jetzt hat Del Rey ihre Zuhörenden vollkommen in den Sound und die Ästhetik des Albums entführt.

Longplayer mit musikalischen Experimenten

Es erschienen zuvor bereits mehrere Singles – wie die Lead-Single und „A&W” -, doch mussten sich die Fans wegen der Verschiebung des Releasetermins dennoch gedulden. Das Warten hat sich gelohnt. So enthält der Longplayer neben Del Reys klassischen Balladen auch musikalische Experimente. Der gesampelte Rapteil in „A&W” zum Beispiel und die Kollaboration mit Tommy Genesis in „Peppers” stechen hervor. Das kann aber nicht davon ablenken, dass die Platte zu voll ist. Sie endet mit einer Art Remix von „Venice Bitch“, der sich als Bonustrack besser gemacht hätte. Auch die Predigt im „Judah Smith Interlude” zieht sich mit über vier Minuten hin.

Lana Del Rey: Persönliches Wachstum

Thematisch geht es um Ruhm, die Angst, vergessen zu werden, und um Familie. So singt Del Rey in „Fingertips”: „Will the baby be alright? Can I have one of mine? Can I handle it?“ Auch der erste Track, „The Grants”, dreht sich um Familie – bürgerlich heißt Del Rey nämlich Elizabeth Grant. „Kintsugi” betrauert den Tod Verwandter, „Fishtails” behandelt Kindheitserinnerungen.

Diese intimen Songs wirken wie ein Bewusstseinsstrom, erinnern an Lyrik und fordern dazu auf, genau hinzuhören. Im „Interview MAaazine“ sagte sie: „This album, the majority of it is my innermost thoughts.“

Dass sich die 36-Jährige mit diesen Themen beschäftigt, zeugt von persönlichem und musikalischem Wachstum. Es geht immer noch um Liebe, aber eben nicht mehr als Hauptfokus und in einer anderen Facette. „Do you want children? Do you wanna marry me?“, fragt Del Rey in „Sweet“. Kitschig wird sie dennoch nicht, im selben Track kontert sie: „If you want some basic bitch go to the Beverly Centre and find her.“

Gelungene musikalische Gratwanderung

Lana Del Rey ist die Ikone des melancholischen Pops, die sich mit Tracks in düster glamouröser Americana-Ästhetik über toxische Männer und Liebe einen Namen gemacht hat. Hier gelingt ihr eine Gratwanderung. Zwischen musikalischen Experimenten und typischen Balladen, zwischen altbewährten Erfolgsrezepten und Inspiration von Harry Nilsson und Leonard Cohen, zwischen alten Themen und neuen Facetten. Zu lang ist „Did You Know That There’s a Tunnel Under Ocean Blvd” trotzdem.


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Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

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