Seite auswählen

Werbung

Zahlreiche rätselhafte Radioblitze erfasst

Zahlreiche rätselhafte Radioblitze erfasst
Foto:  dpa

Auf der Spur rätselhafter Radioblitze aus dem Kosmos haben australische Astronomen 20 dieser bislang unerklärten Ereignisse beobachtet. Damit verdoppele sich die Zahl der seit der Entdeckung des Phänomens aufgezeichneten Blitze nahezu, erläuterte das Internationale Zentrum für Radioastronomie-Forschung ICRAR in Perth. Die Quelle der Blitze haben die Forscher nicht ausmachen können – sie sehen aber eine neue Möglichkeit zur Untersuchung der Materie zwischen Galaxien.

Das Phänomen der kurzen Radioblitze (Fast Radio Bursts, FRB) wurde erst 2007 entdeckt. Die Ausbrüche im Wellenlängenbereich der Radiostrahlung sind jeweils nur einige tausendstel Sekunden kurz und kommen aus allen Himmelsrichtungen. Klar ist bisher lediglich, dass sie aus den Tiefen des Weltalls stammen, jenseits unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße. Da die Blitze über extrem weite Entfernungen zu sehen sind, müssen sie von sehr energiereichen Ereignissen erzeugt werden – Experten schätzen, dass dabei auf einen Schlag so viel Energie frei wird wie unsere Sonne in etwa 80 Jahren abstrahlt.

20 Radioblitze zwischen Januar 2017 und Februar 2018

Forscher um Ryan Shannon von der Swinburn-Universität in Melbourne und Jean-Pierre Macquart von der Curtin-Universität in Perth präsentieren nun eine Analyse der kurzen Blitze im britischen Fachblatt „Nature“. Sie hatten mit dem aus 36 Einzelteleskopen bestehenden Observatorium „Australian Square Kilometre Array Pathfinder“ (ASKAP) systematisch nach den Radioblitzen gesucht.

Das Team beobachtete mit mehreren der Einzelteleskope gleichzeitig und konnte damit einen Bereich von 240 Quadratgrad auf einmal abdecken – das ist rund tausendmal größer als der Vollmond am Himmel erscheint. Zwischen Januar 2017 und Februar 2018 zeichneten sie 20 kosmische Radioblitze auf.

Mit Radioblitzen lässt sich die Materie zwischen den Galaxien messen

Die Analyse bestätigt nicht nur, dass die Blitze aus den Tiefen des Alls kommen und zufällig über den Himmel verteilt sind. Sie zeigt auch, dass sich die Blitze auf ein tausendstel Grad genau am Himmel lokalisieren lassen. Und sie eröffnet einen Weg zur Untersuchung der Materie zwischen den Galaxien. Denn jedes Mal, wenn ein Radioblitz auf seinem Weg eine intergalaktische Gaswolke passiert, wird seine Strahlung bei verschiedenen Wellenlängen unterschiedlich stark abgebremst.

„Wenn der Blitz schließlich die Erde erreicht, kommt die Spanne seiner Wellenlängen zu leicht unterschiedlichen Zeiten an, wie Schwimmer an der Ziellinie“, erläuterte Macquart. „Die genaue Zeitmessung bei der Ankunft der verschiedenen Wellenlängen verrät uns, wie viel Material der Blitz auf seiner Reise durchquert hat. Und da wir gezeigt haben, dass die kurzen Radioblitze von sehr weit weg kommen, können wir sie benutzen, um die bislang fehlende Materie zwischen den Galaxien zu detektieren, was eine wirklich spannende Entdeckung ist.“

Von dpa/RND


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

1 Kommentar

  1. 메이저추천

    It’s hard to find educated people in this particular topic,
    however, you sound like you know what you’re talking about!
    Thanks

    Antworten

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Laufend die neuesten Artikel direkt in deine Mailbox -bequemer geht's nicht. Melde dich schnell und kostenlos an!

Du bist erfolgreich angemeldet