WINGS, E.G.O.N. und Mathewerkstatt: Das sind die Gewinner des Ideenfang-Wettbewerbs auf der Ideenexpo
Eine induktive E-Auto-Ladestation, Handschuhe, die als eine Tastatur fungieren, und eine Werkstatt, in der Mathe spielerisch einfach beigebracht wird: Die diesjährigen Gewinner des Schülerwettbewerbs „Ideenfang“ sind innovativ. Auch einige Aussteller zeigten reges Interesse an den Projekten.
Originelle naturwissenschaftlich-technische Ideen sind beim „Ideenfang“-Wettbewerb der Stiftung NiedersachsenMetall gefragt. In kleinen Teams können sich Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften zusammentun und ihre eigenen Innovationen erfinden. In diesem Jahr wurden insgesamt 22 Gruppen für das Finale des Wettbewerbs qualifiziert und konnten so ihre Projekte auf der Ideenexpo ausstellen – doch nur drei davon hat die Jury zu den diesjährigen Gewinnern gekürt. Diese erhielten bei der Preisverleihung jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro.
„WINGS“: Die anziehbare Tastatur
Mit dem Projekt „WINGS“, was für „Wireless Input Gloves“ steht, sicherte sich ein Team des Bildungszentrums für Technik und Gestaltung (BZTG) aus Oldenburg in der Altersgruppe Sekundarstufe 2 (Jahrgänge 11 bis 13) den Sieg. Die Handschuhe, zu denen die 19-jährige Emma Schiller die Idee hatte, sind mit einer Kabelverbindung ausgestattet und können per Bluetooth mit einem Computer verbunden werden. Durch bestimmte Finger-Kombinationen können Buchstaben auf dem Bildschirm geschrieben werden.
„Es ist quasi eine anziehbare Tastatur, die sich an der Blindenschrift, der Brailleschrift, orientiert“, erklärt Schiller. Die Idee kam ihr im Unterricht, als ihr eine Freundin eine Nachricht schickte. „Ich habe überlegt, welche Möglichkeiten es gibt, nun auf die Nachricht zu antworten, ohne dass der Lehrer das sieht. So kam ich auf die Fingerkombinationen und schließlich die Handschuhe“, gibt Schiller grinsend zu.
Noch auf der Ideenexpo wird dem Team deutlich: die Handschuhe haben noch weitaus mehr Anwendungsmöglichkeiten. Eine Besucherin machte darauf aufmerksam, dass Sängerinnen und Sänger die Handschuhe bei einem Auftritt auch zum Steuern des Lichts nutzen könnten.
„E.G.O.N“: Die induktive E-Auto-Ladestation
Den ersten Platz in der Sekundarstufe 1 (Jahrgänge 5 bis 10) sicherte sich das Schul-Team einer 7. Klasse der Ludwig-Windthorst-Schule in Hannover. Mit „E.G.O.N“, was für „Energy Gear Oriented Net“ steht, entwickelte die Gruppe zusammen mit Lehrerin Patricia Richter eine induktive E-Auto-Ladestation. Während des Technik-Unterrichts sei die Idee entstanden. In ihrer Freizeit hatte die Gruppe das Projekt dann weiterentwickelt. Einen kleinen Prototypen stellten sie auf der Ideenexpo aus. „Wir wollen damit das Laden von E-Autos revolutionieren“, erklärt Henrik (12 Jahre). Denn mit „E.G.O.N“ könnten E-Autos kabellos geladen werden. „Die Ladestationen könnten zum Beispiel in Parkhäusern oder vor Supermärkten aufgebaut werden“, sagt Tim (13 Jahre).
Mit dem Preisgeld möchte die Gruppe das Projekt weiter voranbringen. „Wir wollen die Ladezeit von zwei Stunden weiter verkürzen und einen größeren Prototypen entwickeln“, sagt Lia (13 Jahre). Auch Lehrerin Richter zeigte sich sehr stolz. „Hier auf der Messe haben uns bereits einige Aussteller wie ZF und Volkswagen auf das Projekt angesprochen und ihr Interesse bekundet. Sie waren begeistert vom Technikinteresse der Schülerinnen und Schülern. Das macht mich sehr stolz“, sagt sie. Sie dankte ihrer Gruppe vor allem für die Motivation, auch an Wochenenden an dem Projekt weiterzuarbeiten.
Mathe spielerisch erlernen: Die „Mathewerkstatt“
In der Altersgruppe 1 (Jahrgänge 1 bis 4) erreichte ein Team der Grundschule Hemeln aus Hann. Münden den ersten Platz. In ihrer „Mathewerkstatt“ zeigen die Kinder, wie viel Mathe eigentlich in unserem Alltag steckt. Mit herkömmlichen Materialien aus dem Alltag, wie beispielsweise einer Toilettenrolle, lernen die Kinder wie man schneller rechnen und zählen kann. In eine leere Pralinenschachtel werden beispielsweise kleine Edelsteine gelegt. So lernen die Kinder, wie leicht das Multiplizieren sein kann.
„Wir haben gar nicht damit gerechnet zu gewinnen. Deswegen haben wir uns richtig gefreut“, sagt Amelie (9 Jahre) grinsend. „Man fühlt sich dann auch richtig besonders“, ergänzt Isabelle (9 Jahre). Das Preisgeld möchte die Gruppe sowie Lehrerin Daniela Banzhaf in die Mathewerkstatt investieren und ein paar Roboter anschaffen, die die Kinder beispielsweise programmieren können. „Wir sind eine kleine Schule und so ein Preisgeld ist für uns etwas besonderes. Ich bin sehr stolz auf alle“, freut sich die Lehrerin.
Von Josefine Battermann
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