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Messenger: Was können die Whatsapp-Alternativen?

Messenger: Was können die Whatsapp-Alternativen?
Foto: unsplash.com/ Jonas Leupe

Die meisten von uns nutzen Whatsapp. Doch der Messenger gehört zu Facebook und steht oft in der Kritik. Was gibt es für Alternativen?


Nachrichten schreiben, GIFs verschicken, Fotos teilen: Bei den allermeisten von uns läuft all das per Whatsapp. Der Messenger ist klarer Marktführer auf seinem Gebiet, in Deutschland nutzen laut Statista 95 Prozent der Menschen, die regelmäßig einen Instant Messenger nutzen, Whatsapp.

Doch es ist nicht alles gut bei Whatsapp. Um den Dienst zu nutzen, müssen wir ihm erlauben, auf unsere Kontakte zuzugreifen. So bekommt Whatsapp – also der Mutterkonzern Facebook – auch die Daten von Menschen, die gar kein Whatsapp nutzen. Außerdem sind unsere Chats bei dem Messenger trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht privat: Whatsapp kann über die Metadaten etwa herausfinden, mit wem wir häufig schreiben.

Es gibt mittlerweile viele alternative Messenger. Das Problem: Alle unsere Freunde haben Whatsapp. Wechseln wir zu einer Alternative, können wir dort aber nur mit Menschen schreiben, die diesen Dienst auch nutzen. Wir müssen also unserem Freundeskreis einen anderen Messenger schmackhaft machen. Doch welchen? Eine kleine Übersicht.

Nicht kostenlos, aber sehr sicher: Threema

Der schweizer Messenger Threema setzt voll auf Sicherheit. Die gesamte Kommunikation wird laut Betreiber verschlüsselt – weder er selbst, noch unbefugte Dritte sollen mitlesen können. Wie bei Whatsapp können wir mit Threema Textnachrichten, Fotos, Videos und unseren Standort verschicken und zudem telefonieren. Dafür nutzt Threema wie Whatsapp die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Außerdem werden unsere Nachrichten von den Servern in der Schweiz gelöscht, sobald sie zugestellt wurden.

Wir können Threema anonym nutzen – wenn wir aber unsere Kontakte mit dem Messenger synchronisieren wollen, müssen wir unsere Telefonnummer angeben. Anders als bei Whatsapp werden die Kontaktdaten dafür aber anonymisiert, Threema kennt unsere Kontakte also nicht. Dafür müssen wir aber auch einmalig etwas bezahlen: 1,99 Euro für iOS und 1,49 Euro für Android.

Von Edward Snowden empfohlen: Signal

Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung haben mittlerweile viele Messenger. Das Unternehmen, das die Grundlage dafür lieferte, hat auch einen eigenen Messenger: Signal. Dieser verspricht auch abhörsichere Telefonate – wohl ein Grund dafür, dass der Whistleblower Edward Snowden den Messenger gern nutzt, obwohl die Signal-Server in den USA stehen. Um Signal zu nutzen, müssen wir unsere Telefonnummer und einen beliebigen Nutzernamen angeben.

Natürlich können wir mit Signal auch Textnachrichten und Bilder versenden. Eine Besonderheit bei dem Messenger ist, dass der gesamte Programmcode veröffentlicht wurde – er ist „Open Source“. Das bedeutet, dass jeder im Code nach Sicherheitslücken suchen und die App so verbessern kann. Signal ist kostenlos für iOS und Android erhältlich, außerdem gibt es eine Desktop-Version für Mac, Windows und Linux.

Beliebt und cloudbasiert: Telegram

Eine der beliebtesten Whatsapp-Alternativen ist der Messenger Telegram. Damit können wir Textnachrichten, Fotos, Videos und Dokumente versenden, die bis zu 1,5 Gigabyte groß sind. Wir können Gruppen mit bis zu 1000 Teilnehmern erstellen und unseren Standort in Echtzeit teilen. Unsere Daten werden dabei in einer Cloud gespeichert, wir können sie so über mehrere Geräte hinweg synchronisieren; etwa über PC und Handy.

Eine besondere Funktion ist der „Secret Chat“, der Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist und in dem wir Nachrichten sich selbst zerstören lassen können – ähnlich wie bei Snapchat. Für die Nutzung von Telegram müssen wir unseren Vornamen und unsere Telefonnummer angeben. Wenn wir unsere Kontakte mit dem Messenger synchronisieren, werden die Namen und Nummern von Telegram gespeichert. Der Messenger ist kostenlos erhältlich für iOS, Android und Windows Phone sowie als Desktop-Version für Mac, Windows und Linux.

Server in Deutschland: Hoccer

Auch aus Deutschland kommt ein alternativer Messenger: Hoccer. Unsere Daten werden hier auf Servern in Deutschland gespeichert und unterliegen damit dem recht strengen deutschen Datenschutzrecht. Auch Hoccer nutzt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Wir können diesen Messenger sogar anonym nutzen; unsere Kontakte werden dazu nicht gescannt, sondern wir müssen unsere Freunde etwa per Mail einladen.

Mit Hoccer können wir Textnachrichten, Fotos, Videos, Sprachnachrichten, Adressbucheinträge, Standorte und andere Dateiformate verschicken; es gibt Einzel- und Gruppenchats. Die App können wir mit einem Passwort schützen. Besonders ist die Funktion „In der Nähe“. Damit können wir Nutzer im Umkreis von etwa 100 Metern direkt kontaktieren. Hoccer ist kostenlos erhältlich für iOS und Android.

Jung und mit EU-Servern: Wire

Erst seit 2014 gibt es den Messenger Wire. Er wurde von einem schweizerisch-deutschen Team entwickelt – auch der Gründer von Skype, Janus Friis, war als Geldgeber beteiligt. Mit Wire können wir Textnachrichten, GIFs und Sprachnachrichten in HD Ende-zu-Ende-verschlüsselt verschicken. Außerdem können wir Gruppen mit bis zu 128 Leuten erstellen, Videoanrufe machen und abhörsichere Telefonate führen.

Wire können wir nicht anonym nutzen, wir müssen unseren Namen und unsere Telefonnummer oder E-Mailadresse angeben. Die Synchronisation der Kontakte ist aber freiwillig; wenn, dann werden sie nur verschlüsselt ausgelesen, ähnlich wie bei Threema. Wire ist kostenlos erhältlich für iOS, Android, Windows, Linux oder gängige Browser wie Firefox oder Chrome.

Greta Friedrich


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Über den Autor/die Autorin:

Greta Friedrich

Greta (22) studiert Technische Redaktion in Hannover. Da lernt sie, Anleitungen zu schreiben – also Technikkram verständlich zu erklären. Das lebt sie auch hier aus. Außerdem mag sie Bücher, Musik und Gartenarbeit.

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