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Virtuelle Influencer: Der Hype um künstliche Internetstars

Virtuelle Influencer: Der Hype um künstliche Internetstars
Foto: Instagram/@lilmiquela

Neben realen Menschen und klassischen Unternehmen gibt es in den sozialen Medien inzwischen auch virtuelle Influencer. Trotz fehlender realer Identität generieren sie große Followerzahlen und sind als Kooperationspartner für Firmen interessant.


In sozialen Netzwerken wie Instagram gibt es mittlerweile unzählige Influencerinnen und Influencer. In Bereichen wie Mode, Fitness oder Comedy inspirieren, informieren oder unterhalten sie ihre Followerinnen und Follower – und verkaufen möglichst unauffällig nebenbei Produkte. Mittlerweile sind es nicht mehr nur reale Personen, die diesem modernen Beruf nachgehen, sondern es gibt auch virtuelle Influencerinnen und Influencer. Diese auch CGI-Influencer genannten Persönlichkeiten sind künstlich erschaffen, ihr Leben existiert ausschließlich in der digitalen Welt. Die Profile spiegeln allerdings die Inhalte realer Personen. Erschaffen werden sie zum Beispiel von professionellen Medienunternehmen, deren Teams jeden Post und Auftritt steuern.

Hohe Followerzahlen für Influencer-Kunstfiguren

Zwei dieser virtuellen Influencerinnen sind @lilmiquela und @noonoouri. Beide sind weibliche Charaktere, deren Accounts an Fashion- und Lifestyle-Content-Creator erinnern. Die Influencerin @noonoouri (403.000 Followerinnen und Follower) ist als Model bei der realen Modelagentur IMG unter Vertrag, der auch Supermodels wie Gigi Hadid angehören. Erfinder des Charakters ist Joerg Zuber, der sie in einem Kreativstudio entwickelte. Die virtuelle Influencerin @lilmiquela (2,9 Millionen Followerinnen und Follower) ist ebenfalls als Model tätig, hat einen Partner, der ein realer Mensch ist, und stand schon mit Supermodel Bella Hadid vor der Kamera. Das Medienunternehmen, das @lilmiquela erstellt und steuert, heißt Brud. Die Agentur hat auch die Figuren @blawko22 und @bermudaisbae kreiert.

Balance zwischen Irritation und Interesse

Diskutiert wird das Thema der Virtual Influencer beispielweise auf den Youtube-Kanälen Brust Raus und reporter. Letzterer berichtete mehrfach über die Agentur von @noonoouri und zeigte, dass ausschließlich Männer an der Planung der nächsten Auftritte der virtuellen Influencerin beteiligt waren. Ob auch Frauen zum Team gehören, wurde erst mal nicht ersichtlich. Unter den Youtube-Videos äußern sich die Zuschauerinnen und Zuschauer vermehrt irritiert, allerdings auch interessiert. Die hohen Followerzahlen sprechen zusätzlich dafür, dass die CGI-Charaktere Aufmerksamkeit generieren, egal, ob auf Basis von negativen oder positiven Assoziationen. Im Netz reicht Aufmerksamkeit allerdings aus: Sie sorgt für Klicks, die für die Influencerinnen und Influencer, die Firmen dahinter sowie mögliche Kooperationspartner bei der Vermarktung ihrer Produkte zählen.

Von Marie Hobusch


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

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