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Überraschend sensibel: So klingt „Habibi“ von Nura

Überraschend sensibel: So klingt „Habibi“ von Nura
Foto: Niculai Constantinescu

Erst derbe, jetzt soft: Nachdem Rapperin Nura die Battlerap-Szene aufgemischt hat, ist ihr neues Album „Habibi“ überraschend kuschelig.


Hätte Selbstbewusstsein einen zweiten Vornamen, wäre er Nura​. 2017 mischte die Berliner Rapperin mit Kollegin Juju als SXTN die männerdominierte Battlerap-Szene Deutschlands auf: Zwei Frauen, die derben, aggressiven Hip-Hop à la Haftbefehl machen – das gibt es selten.

Vier Monate nach der Trennung von Juju ist nun Nuras Solo-Debüt „Habibi“ erschienen. Darauf zeigt die in Saudi-Arabien geborene Nura Habib Omer eine unerwartet sensible Seite: In „Ohne Sinn“ erzählt sie mit Bausa von unerwiderter Liebe, „Babe“ ist mutmaßlich ihrem kürzlich verstorbenen Freund Samson Wieland gewidmet.

Zweisamkeit steht im Zentrum ihrer Platte – das zeigt schon der Feelgood-Opener „Chaya“ mit Gaststar Trettmann. Softer Dancehall-Trap und griffige Hooks dominieren den Titelsong „Habibi“, der ebenso viel Hitpotenzial hat wie „Radio“ oder die Party-Hymne „Laut“. Nuras Hang zum Vorlaut-Vulgären blitzt in „Was ich meine“ oder „Keiner hat gefragt“ kurz auf, doch der aggressive Unterton ist weg.

Thematisch bleiben die Texte so kuschelig wie der Albumtitel: Das arabische Wort „Habibi“ bedeutet Liebling – Nura mit Herz statt Hau-drauf-Attitüde ist anders, aber trotzdem gut.

Von Sarah Seitz


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