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TikTok: Zwischen Boom und Bedenken

TikTok: Zwischen Boom und Bedenken
Foto: Jens Kalaene/zb/dpa

Mehr als eine Milliarde User hat die Videoplattform TikTok bereits. MADS-Autorin Jacky berichtet, weshalb die App so erfolgreich ist, wieso sie in der Kritik steht und welches milliardenschwere Tech-Start-Up dahinter steckt.


Mehr als 760.000 Likes – dafür schmiert sich @laserluca in seinem Video auf der Plattform TikTok Zahnpasta ins Gesicht, gießt ein Glas Wasser über sein Shirt und steckt sich seine AirPods in die Nase. „Ich bin irgendwie anders (…) ich bin ein Stück Mist“ singt eine Stimme im Hintergrundsong. Für mehr als 36.000 Likes filmt @viiviiana_x, wie sie sich die Haare lockt. Das Videoportal ist die am meisten heruntergeladene App 2019.

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Weltweit schafft es das Netzwerk nach nur zwei Jahren auf mehr als eine Milliarde User, heißt es in der WirtschaftsWoche. Damit hat die Plattform die Milliarden-Nutzer-Marke in einem Bruchteil der Zeit geknackt, die Facebook, Instagram und Co. dafür benötigt haben. Allein in Deutschland hat das Netzwerk mittlerweile 5,5 Millionen aktive User, die durchschnittlich 50 Minuten am Tag auf TikTok verbringen.

Warum ist TikTok so erfolgreich?

Für den großen Erfolg von TikTok gibt es viele mögliche Gründe. Auf TikTok muss man nicht befreundet sein, um auf die Videos der User zugreifen zu können. Dass der Kern der Plattform Spaß und Entertainment sind, zeigen auch die Accounts der Tagesschau und der Washington Post – die wesentlich humorvoller und nahbarer als deren offizielle Accounts bei Instagram ausfallen. Witzige, nicht zu faktenlastige Unterhaltung kommt offenbar gut bei den Usern an – die größtenteils 14 bis 29 Jahre jung sind.

Die Betonung visueller Inhalte, bei denen meist Musik im Hintergrund läuft und nichts erzählt wird, vermindert die Entstehung einer Sprachbarriere. Die meisten der TikTok Videos sind für ein breites und internationales Publikum verständlich. Trotz seiner großen Beliebtheit steht TikTok allerdings zunehmend in der Kritik.

Zensur und fehlender Datenschutz

Erst kürzlich äußerte sich TikTok öffentlich zu Diskriminierungsvorwürfen. Die Plattform-Entwickler geben zu, homosexuelle und dicke Menschen als „besondere Nutzer“ eingestuft zu haben, deren Reichweite gezielt verringert wird. Der Grund dafür sei Mobbing-Prävention, berichtet die Tagesschau. Außerdem steht die in China entwickelte Plattform vielfach in der Kritik für mangelnden Datenschutz ihrer User – und einer mutmaßlichen Zensur regierungskritischer Inhalte.

ByteDance: Dieses Start-Up steckt hinter TikTok

Das Unternehmen ByteDance, das TikTok entwickelt hat, boomt ähnlich wie die App selbst: Die chinesische Tech-Firma des 36-jährigen Gründers Zhang Yiming ist erst seit 7 Jahren aktiv und zählt bereits zu den wertvollsten Start-Ups der Welt. Das ist kaum verwunderlich: Das Unternehmen fährt eine aggressive Strategie auf dem digitalen Markt.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Musikstreamingdienst Resso, der seit einigen Monaten in Indien und Indonesien getestet wird, auch zu ByteDance gehört. Die App gilt als potentieller Rivale von Spotify. Es wird erwartet, dass ByteDance Resso zunächst auch in Brasilien und anderen Schwellenländern einführen wird. Darauf sollen die USA und Europa folgen, berichtet die britische Internet-Zeitung Independent. Außerdem hat ByteDance jüngst ein Smartphone auf den chinesischen Markt gebracht.

Konkurrenz für Zuckerberg

ByteDance kreiert neue Produkte am Fließband in der für Kurzlebigkeit bekannten Tech-Branche. „Ist TikTok mehr als ein Hype“? fragt deshalb die Neue Züricher Zeitung. Das wird sich noch zeigen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nimmt ByteDance jedenfalls als starke Konkurrenz wahr.


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Von Jacqueline Hadasch


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