Seite auswählen

Werbung

„The Bear: King of the Kitchen“: Verfilmter Stresstest

„The Bear: King of the Kitchen“: Verfilmter Stresstest
Foto: Disney+

„The Bear: King of the Kitchen“ wird in den USA bereits gefeiert. Ab 5. Oktober ist das Drama auch in Deutschland via Disney+ verfügbar. Die Serie ist authentisch – allerdings auch sehr stressig zu schauen, meint MADS-Autorin Annika.


Ein toter Bruder, der Imbiss, den er hinterlassen hat, und eine Menge persönliches Chaos: „The Bear: King of the Kitchen“ beginnt für Protagonist Carmy Berzatto (Jeremy Allen White) nicht unbedingt angenehm. Doch der junge Spitzenkoch ist motiviert, sich um das hochverschuldete Sandwich-Restaurant in seiner Heimat Chicago zu kümmern. Dabei ist er überqualifiziert und von seiner Zeit in den New Yorker Nobelküchen anderes gewohnt.

So gerät er mit dem Restaurantinhaber und Freund seines Bruders, Richie (Ebon Moss-Bachrach), aneinander. Die beiden haben gegenläufige Ansätze, den Sandwichladen wieder auf Spur zu bringen. Carmy wünscht sich Disziplin und ein besseres Menü, der aufbrausende Richie setzt auf Altbekanntes. Hinzu kommt, dass das Personal sich an dem Neuen reibt, lediglich die ebenfalls professionell zur Köchin ausgebildete Sydney (Ayo Edebiri) deckt Carmy den Rücken.

„The Bear“: Intensive Atmosphäre

Den Stress, der aufkommt in Carmys Versuchen, den Sandwichladen zu retten, stellt die Serie treffend dar. Schnelle Schnitte, knappe Rufe, unruhige Musik – „The Bear: King of the Kitchen“ wirkt wie ein glaubhafter Blick hinter die Kulissen eines Restaurants. Carmys Probleme, sich anzupassen und zu behaupten, sind durch die gewählten filmischen Mittel deutlich spürbar. Die Serie hinterlässt ein unwohles Gefühl. Hinzu kommen die ständigen Streits: In jeder Folge wird aufs Neue geschrien, die Sprache ist derb und laut.

„The Bear: King of the Kitchen“ ist ein Drama, klar. Im Internet wird die Serie allerdings zusätzlich als Komödie eingestuft. Beim Schauen kommt das nicht an, auch wenn es ein guter Beisatz wäre, um das Geschehen auszubalancieren. Hin und wieder scherzen Figuren, doch der Humor trifft sein Ziel nicht. Von einigen ungeschnittenen Szenen, die wohl Ruhe ins Chaos bringen sollen, mal abgesehen, fehlt „The Bear: King of the Kitchen“ ein Ausgleich.

Authentische Darstellungen

Die Serie bemüht sich merklich um Realismus. Der Kampf von Carmy und den anderen um das Restaurant soll ungeschönt sein, ebenso werden Themen wie Suizid und Drogen behandelt. Auf Romantisierungen wird verzichtet. So fehlt „The Bear: King of the Kitchen“ allerdings ein wenig der Lohn für die Zeit, die man damit verbringt, mit den Figuren zu leiden. Nicht immer sind die Handlungsbögen der Serie nachvollziehbar, das Ende der ersten Staffel vielleicht nicht ganz das, was man erwartet oder bei anderen Serien bekommen hätte. Insgesamt ist „The Bear: King of the Kitchen“ gut gemacht – inwiefern man sich allerdings beim gemütlichen Serieschauen auf dem Sofa stressen lassen möchte, darf jeder selbst entscheiden.

Info: In den USA lief die Serie auf FX on Hulu, in Deutschland wird sie bei Disney+ zu sehen sein. Alle acht Folgen der ersten Staffel sind ab dem 5. Oktober verfügbar. Eine zweite Staffel ist in Planung.


Lies auch:


Über den Autor/die Autorin:

Annika Eichstädt

Annika (24) macht ihren Master in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft. Das ist zwar brotlose Kunst, aber sie liest oder schreibt nun einmal den ganzen Tag. Bei MADS rezensiert sie am liebsten Musik oder Serien.

Poste einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

UNSERE MADS-PARTNER

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Jetzt zum MADS-Newsletter anmelden

Laufend die neuesten Artikel direkt in deine Mailbox -bequemer geht's nicht. Melde dich schnell und kostenlos an!

Du bist erfolgreich angemeldet