Studie beweist: Eltern mischen sich kräftig in Studienwahl ein
Nach einer repräsentativen Studie der University of Applied Sciences Europe berät der Großteil der Eltern seine Kinder bei der Studienwahl. Dabei legen Eltern aber nicht viel Wert auf mit dem Beruf verknüpften sozialen Status.
Inzwischen sollten alle, die diesen Herbst anfangen wollen zu studieren, ihre Uni-Bewerbung abgeschickt haben. Die Bewerber*innen warten momentan gespannt auf erste Zu- und Absagen. Aber wie kann man sich bei rund 8.700 grundständigen Studiengängen überhaupt für einen entscheiden?
Eltern mischen sich bei Studienwahl ein
Nur wenige treffen diese Entscheidung alleine. Eine Studie der University of Applied Sciences Europe hat nun herausgefunden, dass sich zwei Drittel der deutschen Studienbewerber*innen von ihren Eltern beraten lassen. Obwohl viele der Bewerber*innen schon volljährig sind, mischen die Eltern immer noch kräftig mit, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen.
Doch was für Studiengänge und Jobs wollen Eltern für ihre Kinder eigentlich? Ein solides Jurastudium oder doch BWL? Laut der Studie legen Eltern vor allem Wert darauf, dass ihre Kinder etwas studieren, bei dem es Praxiserfahrung gibt. Der wichtigste Faktor (für 85 Prozent der befragten Eltern) sei, dass es Berufsorientierung oder Praxissemester gebe, heißt es in der Studie.
Soziale Anerkennung des Studiums weniger wichtig
An zweiter Stelle steht für Eltern die Förderung individueller Talente sowie die individuelle Betreuung durch die Dozenten. Deutlich weniger wichtig ist laut Studie dagegen die soziale Anerkennung, die mit einigen Studienfächern verbunden ist. Trotzdem geben 45 Prozent der Eltern an, dass soziale Anerkennung für sie bei der Studienwahl wichtig ist. Besonders spannend: Eltern mit abgeschlossenes Studium ist die soziale Anerkennung weniger wichtig (35 Prozent), als Eltern ohne Hochschulabschluss (50 Prozent).
Eltern, die selbst kein abgeschlossenes Studium haben, empfehlen ihren Kindern doppelt so häufig, anstatt eines Studiums eine Ausbildung zu machen.
Etwas studieren, das Spaß macht
Also einfach mal die Eltern mitmischen lassen? Warum nicht? Schlecht machen die Eltern das Ganze laut Studie nicht: Immerhin 85 Prozent der Abiturient*innen und Studienanfänger*innen fühlen sich in ihrem Studienwunsch durch die Eltern bestärkt und 84 Prozent geben an, dass die Eltern dazu geraten hätten, etwas zu studieren, das dem Interesse entspricht und Spaß mache. Es muss also gar nicht falsch sein, wenn die Eltern einem bei der Wahl des Studiengangs beratend zu Seite stehen.
Von Insa Merkel