So melancholisch klingt Sevdalizas neue EP „Joanna“
Sevdaliza vereint moderne elektronischen Sounds und traditionelle persische Musik. In ihrer neue EP „Joanna“ zeigt sich die aus dem Iran geflüchtete Allround-Künstlerin verletzlich – und wütend über ein rückständiges Frauenbild.
Dumpfe Bässe, melancholisch zarter Gesang und poetische Lyrics: Das ist der Sound von „Joanna“, der neuen EP von Sevdaliza. Zusammen mit dem niederländischen Produzenten Mucky hat die niederländisch-iranische Künstlerin einen Musikstil geschaffen, der sich irgendwo zwischen experimentell industriellem Pop, alternativem R’n’B und elektronischer Musik bewegt. Meist jedoch angelehnt an traditionelle persische Musik.
Sie selbst ordnet sich keinem konkreten Genre zu, eher „einer Stimmung wie Melancholie“, so benennt Sevdaliza es. Die aus dem Iran in die Niederlande geflohene Musikerin ist nicht bloß Sängerin – sie ist eine Allround- Künstlerin, deren Performances und Musikvideos von einem ausgeprägten Auge für moderne Ästhetik zeugen.
Mit besonderem Hinblick auf ihr Heimatland, dem Iran, beschäftigt sich Sevdaliza in ihrer Kunst immer wieder mit der Rolle der Frau und ihrer noch oft eingeschränkten Freiheit. Sie selbst ist aus der eingrenzenden Vorstellung des Frauenbildes im Iran ausgebrochen und hat sich entgegen den kulturellen Normen als Frau eine eigene Identität in der modernen Welt geschaffen.
Von Sheila Dierks
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