
So gefühlig klingt Hip-Hopper Bengio

Dass Bengio der erste Künstler war, den Hip-Hopper Samy Deluxe bei seinem Label KunstWerkStadt unter Vertrag nahm, merkt man dem poppigen Sound des Hessen kaum an: Auf seinem Debütalbum „Unterwegs“ rappte Bengio 2015 auf federleichten Beats über Freundschaft und Sorgen. Der soeben erschienene Nachfolger „Willkommen im Chaos“ ist deutlich poppiger, es gibt kaum Rapparts. Bengio raunt stattdessen verschmuste Zeilen wie „Verschwende deine Zeit mit mir / Alles was am Ende bleibt, sind wir“ auf zarte Streichertöne, Klaviergeklimper und flackernde Synthies.
Der Sound ist glatt, die Texte gefühlig. „Alle streben nach Glück. Wer weiß schon was das ist?“, hadert Ben-Giacomo Wortmann, wie Bengio eigentlich heißt, und klingt dabei wie ein melancholischer Mark Forster. Auch was Zuversicht angeht, sind sich die beiden Musiker einig: „Ist nicht perfekt, aber irgendwie wird es schon“, singt Bengio, „Egal was kommt, es wird gut, sowieso“, heißt es bei Mark Forster. Passend zum kuscheligen Wohlfühlpathos gibt es auf „Willkommen im Chaos“ jedes Lied auch als Akustikversion.
Von Kira von der Brelie