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Schwermetallbelastung in deutschen Tampon-Produkten: Entwarnung nach Öko-Test

<strong>Schwermetallbelastung in deutschen Tampon-Produkten: Entwarnung nach Öko-Test</strong>
Foto:  Reproductive Health Supplies Coalition/ Unsplash

Eine US-Studie konnte dieses Jahr 16 verschiedene Schwermetalle in Tampons nachweisen. Das hat bei menstruierenden Personen zu Verunsicherung geführt. Nun wurden auch deutsche Tampon-Produkte getestet und es kann Entwarnung gegeben werden.


Eine amerikanische Studie hatte im Juni in 14 Tamponmarken Schwermetalle wie Arsen, Blei, Chrom oder Quecksilber nachgewiesen. Diese Erkenntnis sorgte bei vielen für Besorgnis. Menschen, die Tampons verwenden, können über die Vaginalschleimhaut leicht solche Stoffe aufnehmen. Jetzt gibt es jedoch vorerst Entwarnung: Alle nachgewiesenen Schwermetallbelastungen lagen unter dem EU-Grenzwert. Elemente wie Arsen, Blei, Chrom oder Quecksilber kommen auch in der Umwelt vor. Einige Lebensmittel, wie Salat, Leinsamen und Pilze sind natürlicherweise mit Schwermetallen belastet und dürfen, solange sie die Grenzwerte nicht überschreiten, verkauft werden.

Deutsche Tampon-Produkte geringer belastet

Nun hat das deutsche Öko-Test-Magazin 23 deutsche Tampon-Produkte getestet und Entwarnung gegeben. Zwar wurden in der deutschen Untersuchung die gleichen Schwermetalle, ausgenommen Selen und Quecksilber, in Tampons nachgewiesen, wie in der amerikanischen Studie, die Belastung wurde jedoch als „gering“ eingestuft. Es lagen somit alle untersuchten Produkte unter dem EU-Grenzwert. Die Belastung mit Antimon, Blei, Cadmium, Nickel, Barium und Zink war bei getesteten deutschen Produkten sogar geringer.

Foto: Reproductive Health Supplies Coalition/Unsplash

Erkenntnisse der deutschen Studie

Außerdem konnte man im Öko-Test keine Aufnahme von Schwermetallen in den Körper durch Tampons nachweisen. Es ist allerdings zu bedenken, dass die Aufnahme von Stoffen über die Vaginalschleimhaut wenig erforscht ist. Doch auch wenn man davon ausgeht, dass die Schadstoffe aus den Tampons komplett in den Körper gelangen, dann sei das weiterhin nicht vergleichbar mit anderen alltäglichen Schwermetallquellen, wie Trinkwasser, Lebensmitteln und dem Verkehr, denen jeder tagtäglich ausgesetzt ist.

Forderungen nach mehr Transparenz

Eine an der Studie beteiligte Ärztin sowie der Berufsverband der Frauenärzte forderten mehr Transparenz vonseiten der Hersteller. Zum einen sollten die Rohstoffe, die sie zur Herstellung der Tampons verwenden, selbst auf eine Schwermetallbelastung hin überprüfen. Zum anderen fordert man eine Auflistung der Inhalte auf der Produktverpackung. Der Berufsverband der Frauenärzte beurteilte die allgegenwärtige Aussetzung von Umweltchemikalien insbesondere bei Produkten, die man im Körper verwende, als sehr bedenklich.

Foto: Reproductive Health Supplies Coalition/Unsplash

Bio-Produkte weniger belastet und Tampon-Alternativen

Im Öko-Test konnte auch festgestellt werden, dass Produkte aus Bio-Baumwolle weniger Schadstoffe enthalten. Vielleicht sehen diese Studie aber auch einige menstruierende Menschen zum Anlass, nachhaltigere Alternativen, wie die Menstruationstasse und die Periodenunterwäsche zu testen.

Von Jennifer Kramer

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Über den Autor/die Autorin:

Jennifer Kramer

Jennifer (22) studiert in Hannover Politikwissenschaft. Damit das Studium nicht zu eintönig wird, schreibt sie nebenbei für MADS über alles, was sie bewegt. Besonders gern über Politik, Kultur und Literatur.

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