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Safer Internet Day 2019: So verbreitet ist Hate Speech im Netz

Safer Internet Day 2019: So verbreitet ist Hate Speech im Netz
Foto:  Franziska Gabbert/dpa

Im Internet herrscht ein rauer Ton: Es wird beschimpft, beleidigt und gezielt gelogen. Eine Studie bringt nun ans Licht: Fast niemandem gefällt dies. Eine Altersgruppe zeigt sich jedoch vergleichsweise abgebrüht.


Beleidigungen, Beschimpfungen und „Fake News“ stoßen bei nahezu allen Internetnutzern in Deutschland auf Ablehnung. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Studie im Auftrag der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen zum bundesweiten „Safer Internet Day“ an diesem Dienstag, 5. Februar 2019, hervor. Dafür wurden bundesweit mehr als 1000 Internetnutzer ab einem Alter von 14 Jahren befragt.

Hate im Internet: 98 Prozent sind dagegen

Das Beschimpfen und Beleidigen von Menschen in sozialen Netzwerken stößt demnach bei 98 Prozent auf Ablehnung. 59 Prozent gaben an, sich mit Opfern von Beleidigungen im Internet zu solidarisieren und diese zu unterstützen. Befragte über 45 Jahren solidarisieren sich dabei tendenziell häufiger als Jüngere. 16 Prozent gaben allerdings zu, selbst schon einmal einen „unsachlichen Hater-Kommentar“ geschrieben zu haben.

Jüngere sind abgebrühter

96 Prozent finden es nicht in Ordnung, wenn falsche Informationen, also „Fake News“, im Internet verbreitet werden. Die Hälfte der Befragten gab an, sich an öffentlichen Diskussionen im Netz hin und wieder zu beteiligen. Ostdeutsche, Männer und unter 45-Jährige beteiligen sich laut Studie überdurchschnittlich an solchen Netz-Debatten.

Hater, Trolle und Hass-Kommentare – ignorieren oder reagieren?

Meinungsfreudig und abgebrüht gegenüber Kritik zeigten sich die jüngeren Befragten: 72 Prozent der 14- bis 24-Jährigen gaben an, dass es ihnen leicht falle, im Internet ihre Meinung zu sagen. Fast die Hälfte (49 Prozent) dieser Altersgruppe behauptete, dass ihnen beleidigende Kommentare egal seien und sie diese einfach ignorierten.

Jeder Dritte hat Angst vor beleidigenden Kommentaren im Internet

Insgesamt gab aber fast jeder Dritte (32 Prozent) Befragte zu, aus Angst vor beleidigenden Kommentaren nichts online zu stellen. Gut jeder Vierte (27 Prozent) traut sich laut Umfrage nicht, seine Meinung im Internet kundzutun, weil er befürchtet, bloßgestellt zu werden.

Der am häufigsten genannte Grund, sich nicht an Netz-Debatten zu beteiligen, ist die mangelhafte Diskussionskultur: 84 Prozent gaben an, dort werde nicht wirklich diskutiert, sondern es reihten sich lediglich Meinungen aneinander. 70 Prozent gaben an, dafür hätten sie einfach keine Zeit.

Was ist der Safer Internet Day 2019?

Beim „Safer Internet Day“ (SID) handelt es sich um einen Aktionstag, der seit 2004 jährlich im Februar stattfindet und der auf die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Internet aufmerksam machen soll. Der Tag geht auf eine Initiative der EU zurück, in Deutschland unterstützen ihn mehrere Organisationen als Partner. Als offizielle Träger fungieren das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) sowie der Bundesverband Informationswissenschaft, Telekommunikation und neue Medien.

#lauteralshass – Aktion gegen Hass im Internet am 5. Februar 2019

Unter dem Motto „Lauter als Hass“ und dem dazugehörigen Hashtag #lauteralshass ruft der Safer Internet Day zu Zivilcourage und Gegenrede im Internet auf. In Düsseldorf findet eine zentrale Veranstaltung der Initiative statt, zu der die Musiker Afrob und Eko Fresh, der Schauspieler Patrick Mölleken, der Comedian Faisal Kawusi und die YouTuberinnen Pocket Hazel und Silvi Carlsson erwartet werden.

Was sind die Ziele des Safer Internet Days?

Zu den wichtigsten Zielen des Safer Internet Days zählen laut Statement von klicksafe.de:

• „die Sensibilität für das Thema ‚Sicheres Internet‘ zu fördern“

• „Menschen aller Altersgruppen dazu zu bewegen, der Sicherheit im Internet mehr Aufmerksamkeit zu schenken“

• „die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit auf das Thema ‚Sicheres Internet‘ zu lenken“

• „ein aktives Wirken von Institutionen, Organisationen, Verbänden, Unternehmen, Initiativen, Schulen, Privatpersonen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene als Teil einer weltweiten Kampagne zu initiieren“

• „über die internationale Kooperation im Rahmen des ‚Safer Internet Programme‘ der Europäischen Kommission zu informieren und dafür zu werben“

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Von RND/dpa


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