„Nie verliebt“: Paula Hartmann veröffentlicht erstes Album
Im Dezember ist Paula Hartmann mit ihrer EP „Fahr uns nach Hause“ durchgestartet. Ihr erstes Album „Nie verliebt“ führt den Stil der EP fort. Die junge Künstlerin kreiert einen harmonischen Sound, der in eine Gedankenwelt abdriften lässt.
Das Cover des ersten Albums von Paula Hartmann erinnert an ein Märchenhörspiel für Kinder. Ein kleines blondes Mädchen steht umringt von Tieren im Wald und versucht, mit ihrem Kleid blaue Sterne zu sammeln, die vom Himmel fallen. Unter dem Albumtitel „Nie verliebt“ steht der Zusatz „Und andere Gute-Nacht-Geschichten“. Das trifft es ziemlich gut. Auf ihrem Debütalbum erzählt Paula Hartmann viele kleine Geschichten aus ihrem Leben wie verträumten Gedanken in der Nacht.
Zwar geht es auf ihrem Album wie so oft bei jungen Künstlerinnen und Künstlern hauptsächlich um die Liebe und das Zu-Sich-Finden. Doch die 20-Jährige verpackt ihre Gefühlswelt in so einfache und doch aussagekräftige Zeilen, dass man sich als junger Mensch unweigerlich darin wiederfindet. Auch die Überforderung mit vielen Dingen und das Nicht-zur-Ruhe-Kommen thematisiert die Schauspielerin und Sängerin, etwa in „Veuve“: „Kalender voll mit Menschen, die ich eigentlich gar nicht mag / Neunzehn, aber Workload zweimal nine-to-five / Bettwäsche aus Lein, aber zum Schlafen keine Zeit.“
Die Kraft der Melancholie
Wie in ihren vorherigen Liedern singt sie mit ruhiger, melancholischer Stimme zu einem relativ einfach gehaltenen Soundgerüst aus Synthiebeats. Diese Kombination zusammen mit ihren nachdenklichen Texten schafft einen traurig-schönen Vibe, der sich über das Album zieht. Es ist Melancholie zu Fallenlassen.
Bekannte Unterstützung für Paula Hartmann
Auch ein Feature mit Casper findet sich auf „Nie verliebt“. In „Kein Happy End“ singen und rappen die beiden über scheiternde Liebe und kombinieren ihre unterschiedlichen Perspektiven auf Melancholie zu einer großen warmen Traurigkeit: „Denn du bist Kevin alleine zu Hause / Und wieder keine Nachricht von Sam, weil er bei Aladdin pennt / Ich glaube, dieser Liebesfilm nimmt keine glückliche Wende / Eine Romanze ohne Küssen am Ende / All diese Movies machen’s schlimmer / Weil sie mich nur an dich erinnern.“
Schade ist, dass es nur vier neue Songs auf dem Album gibt. Die andern fünf sind bereits während der vergangenen Monate erschienen. Doch das ändert nichts daran, dass Paula Hartmann wieder einmal musikalisch abgeliefert hat – während sie ganz nebenbei gerade ihren Bachelor in Jura macht.
Von Ella Rinke
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