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Deer Tick: Die vielen Seiten des Exzesses

Deer Tick: Die vielen Seiten des Exzesses
Foto:  Scott Alario

Das neue Album „Mayonnaise“ des Songwriting-Projekts Deer Tick ist der zusammengewürfelte Mix alter Songversionen, Coversongs und selbstgeschriebener Lieder – und hat Charme.

Für John McCauley scheint der Exzess wie eine Muttersprache zu sein. Seit 2004 tourt der US-Amerikaner mit seinem Songwriting-Projekt Deer Tick ​durch die Welt und mischt dabei Indie-Rock und Country zu einer Musik, die oft klingt, als würde da jemand bald einfach auseinanderfallen. Die Instrumente scheinen abgenutzt, der Rhythmus wankt, die Stimme scheppert – alles wirkt charmant-verbraucht.

Auf dem neuen Album „Mayonnaise“ schmeißt Deer Tick nun alles wild durcheinander: Da stehen alternative Versionen alter Lieder neben Coversongs etwa von Velvet Underground oder George Harrison. „Und wenn wir schon mal im Studio sind, warum nicht gleich noch ein paar neue Songs schreiben?“, meint McCauley.

Ihr verbrauchter Charme macht die Band einzigartig

Deer Tick zeigt sich auf dem Album vielseitig: In „Memphis Chair“ verliert sich die Musik in langatmigem Jazz-Geschwofe, in „Bluesboy“ lärmt ein herrlich kaputtes Noise-Rock-Gitarrensolo durch den Mittelpart, und „Too Sensitive for This World“ sinniert zu entspanntem Folkrock. Trotzdem wirkt „Mayonnaise“ überraschend konsistent – und besitzt immer noch den verbrauchten Charme, durch den Deer Tick so einzigartig klingt. 

Von Joss Doebler

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