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Nach tragischem Tod von Sarah Everard: Debatte um die Sicherheit von Frauen

Nach tragischem Tod von Sarah Everard: Debatte um die Sicherheit von Frauen
Foto: Unsplash/ @luciadong

Nach dem Tod der 33-jährigen Sarah Everard wird im Netz darüber gesprochen, wie Frauen sich nachts sicherer fühlen können. Die Britin war seit Anfang März spurlos verschwunden, nun hat die Polizei ihre Leiche gefunden. Nutzerinnen auf Twitter und Tiktok geben Männern Tipps, wie sie helfen können.


Anfang März wurde Sarah Everard zuletzt in Caplam, einem Viertel in Südlondon, gesehen. Die 33-Jährige wollte von einem Freund nach Hause gehen – dort ist sie aber nie angekommen. Die Polizei startet eine großangelegte Suchaktion. Letzte Woche Mittwoch, eine Woche nach ihrem Verschwinden, wurde ihre Leiche in einem Wald gefunden. Ein Verdächtiger wurde bereits festgenommen.

Der tragische Fall erschüttert Großbritannien – und Menschen auf der ganzen Welt. Frauen erzählen von ihren Erfahrungen und alltäglichen Schutzvorkehrungen wie mit Schlüsseln zwischen den Fingern heimgehen, Pfefferspray und praktischen Klamotten, die gut sichtbar sind und in denen sie schnell weglaufen können.

Männer fragen um Rat

Jedoch melden sich nicht nur Frauen, sondern auch Männer zu Wort. Ein Twitter-Nutzer, der laut seines Posts nur einige Minuten vom Ort des Verschwindens wohnt, fragte nach Tipps, um als Mann Frauen in seiner Umgebung das Gefühl von Sicherheit geben zu können und den Angst-Faktor zu verringern. Unter dem Tweet sammeln sich zahlreiche Antworten mit Ratschlägen.

So fühlen sich Frauen sicherer

Männer könnten zum Beispiel die Straßenseite wechseln oder die Frau überholen, damit sie nicht das Gefühl hat, verfolgt zu werden. Eine Nutzerin schrieb auch, dass manche Männer das vorher ankündigen und dass ihr das gut gefalle. Ein Mann könne auch laut telefonieren oder extra laut gehen, um so auf sich aufmerksam zu machen. Viele Frauen würden sich auch darüber freuen, wenn ihre männlichen Freunde sie nach Hause begleiten. Dabei sei es unwichtig, wie kurz und sicher der Weg erscheint. Zudem sollten Männer eingreifen, wenn sie eine unklare Situation zwischen einem Mann und einer Frau sehen. Generell gilt, lieber einmal zu viel nachfragen anstatt zu wenig.

Neben dem britischen Twitter-Nutzer fragte auch ein deutscher Mann auf Tiktok nach Ratschlägen, um den Frauen Sicherheit zu vermitteln. Die Frauen freuten sich, dass Männer über die Sicherheit der Frauen nachdenken. Sie gaben ähnliche und weitere Ratschläge.

@tobias.weilhammer

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Neben der Debatte um die Sicherheit von Frauen brach auch eine Diskussion auf Twitter unter dem Hashtag #notallmen aus. Männliche Twitter-Nutzer echauffierten sich, dass sie in der Reaktion auf den Todesfall als Männer unter Generalverdacht gestellt würden. „Natürlich stimmt es, dass nicht alle Männer Frauen verletzen“, schreibt eine Twitter-Nutzerin dazu. Allerdings würden sich auch nicht alle Männer für die Sicherheit von Frauen einsetzen.

Viele Frauen kommentieren, dass es selbstverständlich sein sollte, dass Frauen nachts auf den Straßen sicher sind. Das dieses nicht der Fall ist, zeigt eine Umfrage: über 97 Prozent der Frauen in Großbritannien wurden bereits belästigt. Die Frustration darüber wurde noch zusätzlich angeheizt durch einen Ratschlag der Polizei, in dieser Woche nicht mehr alleine nachts unterwegs zu sein. Daher riefen Aktivistinnen unter dem Titel „Reclaim These Streets“ („Holt euch diese Straßen zurück“) zu einer Mahnwache in einem Park nahe des Orts von Sarah Everards Verschwinden auf.

Von Ann Kathrin Wucherpfennig und Katharina Kalinke


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