„Moon Knight“: Marvel traut sich wieder was
Mit der Miniserie „Moon Knight“ stellt Marvel einen neuen Superhelden vor. Der Protagonist ist komplex, die düstere Serie anders als bisherige Produktionen – die erste Folge überzeugt schon mal, meint MADS-Autorin Cara.
Neu, frisch und mysteriös: Diesen Eindruck hinterlässt das neueste Projekt von Marvel. „Moon Knight“ ist die sechste Serie aus dem Marvel Cinematic Universe, seit Mittwoch auf Disney+ zu sehen und ein Versuch, eine komplizierte Figur darzustellen. Multiple Persönlichkeiten, Schlafstörungen und ein Alter Ego mit übernatürlichen Fähigkeiten kommen hier zusammen.
Aber worum geht es? Steven Grant (Oscar Isaac) ist Souvenirverkäufer in einem Londoner Museumsshop und fasziniert von der ägyptischen Kultur und Mythologie. Erinnerungslücken plagen ihn in seinem eintönigen Alltag, und nachts fesselt er sich an sein Bett, weil er glaubt, Schlafwandler zu sein.
Düstere Stimmung bei „Moon Knight“
Szenenwechsel – Steven findet sich auf unerklärliche Weise mit gebrochenem Kiefer auf einer Wiese liegend in einem Alpendorf wieder. Eine mysteriöse Stimme spricht zu ihm, doch er kann niemanden erkennen, zu dem die Stimme gehört. Dann stellt sich jedoch heraus, dass er von einer Sekte verfolgt wird, deren Anführer (Ethan Hawke) einen Skarabäus von ihm zurückhaben will. Steven versteht die Welt nicht mehr, doch dann wacht er in seinem Bett in London wieder auf und nimmt an, dass alles nur ein Traum war.
Dem ist natürlich nicht so. Die Stimmung der Serie wird düsterer, als Steven zusätzlich noch ein ihm unbekanntes Handy in seiner Wohnung findet, über das ihn jemand mit dem Namen Marc anspricht. Folgend flackern um ihn die Lichter und Illusionen von Monstern erscheinen dem Protagonisten – „Moon Knight“ arbeitet mit Horrorfilmelementen. All die seltsamen Erlebnisse lassen nicht locker, und Steven wird in die Ecke gedrängt, bis er schließlich zur Titelfigur Moon Knight wird. Als Held im weißen Anzug mit Cape muss er gegen ein altes ägyptisches Monster ankämpfen.
Erste Folge lässt viel Spielraum
Der Auftakt zeigt sich turbulent und lässt viele Fragen unbeantwortet. Es bleibt abzuwarten, wie die Elemente aus der ägyptischer Mythologie in Verbindung zur Moon-Knight-Rolle stehen und was es mit der mysteriösen Stimme auf sich hat. Aus der Comicvorlage geht aber bereits die Komplexität des Protagonisten hervor. Auch in der Welt um den maskierten Mann im weißen Cape gibt es noch einiges zu entdecken. Der Miniserie ist die Einführung der Figur bisher gelungen.
Die neuen Inszenierungsstrategien, die Marvel bisher noch nicht verwendet hat, lassen „Moon Knight“ außerdem frisch wirken. Dass in der ersten Folge noch keine bekannten Figuren aus dem Marvel Cinematic Universe auftauchten, es also keinen Verweis auf das bestehende Universum gibt, sorgt für ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal – allerdings soll die Figur Moon Knight wohl in späteren Filmen auftauchen. Wie die Serie weiterhin damit umgeht, dürfte sich im Laufe der Staffel klären. Die neuen Folgen erscheinen jeden Mittwoch auf Disney+.
Von Cara Kreth
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