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Mit diesen Buchempfehlungen lässt sich der Winter aushalten

Mit diesen Buchempfehlungen lässt sich der Winter aushalten
Foto: Unsplash/Timothy Eberly

Draußen toben Sturm und Regen oder Schnee, drinnen ist es gemütlich warm: Es ist Winter. Zurückgezogen in der Gesellschaft von Kerzenlicht und Tee fehlt nur noch eines: das richtige Buch, mit dem man der Kälte entfliehen kann.


„Das sternenlose Meer von Erin Morgenstern

Eine mysteriöse Geschichte, verzweigt und verschachtelt wie ein träumerisches Labyrinth ist der Roman „Das sternenlose Meer“ von Erin Morgenstern, der perfekt als Buch für den Winter geeignet ist. Hier geht es um Zac, der die kalte Jahreszeit damit verbringt, sich durch die Bibliothek seiner Uni zu lesen. Doch plötzlich trifft er auf ein sonderbares Buch, das in einem Kapitel über ein Erlebnis seines Lebens berichtet, von dem er noch niemandem erzählt hat. Durch seine Nachforschungen über dieses Buch gelangt er in Welten, die so fern von der Realität sind, als würde er sich in einem Traum befinden.

Foto: Heyne 

Locker-leicht ist diese Geschichte nicht, denn sie ist rätselhaft und fordert die Lesenden, sich voll und ganz der fantastischen Realität zu widmen. Eine klare Empfehlung, wenn man sich nicht davor scheut, einen Pfad der Verwirrung und der Fantasie zu gehen, der durch eine verwinkelte Bibliothek führt, in der man sich leicht verlieren kann.

Von Sophie Sartison

„Palast aus Glas“ von Cornelia Funke

In dieser Kurzgeschichtensammlung erzählt Cornelia Funke von großen und kleinen Ereignissen in der Spiegelwelt, in der auch die vier Teile der „Reckless“-Reihe spielen. Für Neuankömmlinge sind es Geschichten, um diese faszinierende Fantasiewelt kennenzulernen. Bei Lesenden, die mit den Werken vertraut sind, ist es wie ein Zurückkommen, um noch mehr darüber zu erfahren, was sich alles hinter dem Spiegel verbirgt.

Foto: Verlagsgruppe Oetinger


Wenn man die „Reckless“-Bücher schon kennt, ist es umso schöner, bekannte Figuren bei neuen Abenteuern zu begleiten, als wären sie alte Freunde, die man nach langer Zeit wiedersieht. Aber auch neue Gesichter beleben die Spiegelwelt. Perfekt für den Winter eignen sich diese Geschichten, weil sie größtenteils auch in dieser Jahreszeit spielen und damit unsere eigene Winterwelt romantisieren.

Von Sophie Sartison

„Das kalte Reich des Silbers“ von Naomi Novik

Mirjem ist die Tochter eines Geldverleihers, die das Handwerk ihres Vaters übernimmt und großes Talent dafür beweist. Schon bald spricht sich herum, dass sie Silber zu Gold verwandeln kann. Die Gerüchte gelangen sogar bis zum kalten Reich der Staryk, die Wesen aus Eis, die für den langen Winter in Mirjems Land verantwortlich sind. Der König dieses Volkes entführt Mirjem, damit sie ihm Gold bringt. Doch Mirjem und zwei andere Frauen aus dem Menschenreich wollen den Winter besiegen und die Sonne zurückbringen. Wird ihnen diese Aufgabe gelingen? 

Foto: CBJ und CBT Verlag

Selbst wenn sich das Wetter draußen mal nicht im Geringstem winterlich anfühlt, lässt sich die Kälte des Winters mit diesem Buch in die eigenen vier Wände bringen. Die Geschichte strahlt eisiges Winterwetter aus, als hätte Naomi Novik Eis und Schnee zwischen den Seiten eingefangen. Wer sich nach Frost und einer fantasievollen, mitreißenden Geschichte sehnt, für den ist „Das kalte Reich des Silbers“ ideal.

Von Sophie Sartison

Tschick“ von Wolfgang Herrndorf

Der Plot von Wolfgang Herrndorfs Jugendbuchklassiker ist simpel: Maik, ein schulischer Außenseiter, steht kurz vor den Sommerferien. Was andere Schüler freut, ist für ihn ein Albtraum aus Langeweile und Tristheit – denn seine Mutter fährt zur Entzugskur und sein Vater ist mit Assistentin Mona auf „Geschäftsreise“. Maik ist also allein zu Hause. Da passt es ganz gut, dass am ersten Ferientag Tschick, der russische Mitschüler auftaucht, den alle in der Klasse für durchgeknallt halten.

Foto: Rowohlt Verlag

Und Tschick hat es in sich: Er klaut einen alten blauen Lada, mit dem Maik und er eine unvergessliche Reise von Berlin aus durch den Osten der Republik erleben. Auf der Fahrt begegnen sie vielen komischen Gestalten und werden echte Freunde. Bei der Lektüre lacht man Tränen und fühlt mit Maik und Tschick, der am Ende als Figur kein absolutes Mysterium mehr ist. Gerade im Winter weckt das Buch Vorfreude auf wärmere Zeiten und erinnert an die Gerüche von gemähtem Gras, Poolwasser und blühenden Rapsfeldern. 

Von Lisa Neumann

„Die Modernisierung meiner Mutter“ von Bov Bjerg

Um der Wintertristesse zu entfliehen, lohnt sich auch der Erzählband „Die Modernisierung meiner Mutter“ von Bov Bjerg. Der skurrile Titel deutet bereits auf den Humor Bjergs hin: Mit allerlei Komik schreibt der Autor über eigentümliche und doch gewöhnliche Charaktere und Vorkommnisse. Jeder Text spielt dabei an einem anderen Ort – von der schwäbischen Kleinstadt bis Amerika.

Besonderes Highlight ist die Erzählung „Schinkennudeln“ über ein seltsames und missglücktes Essen in einer Lehrerfamilie, bei der man Tränen lacht. Denn die Lehrerin macht im Gegensatz zu der Mutter des Ich-Erzählers, die bei der bürgerlichen Familie als Haushälterin arbeitet, die widerlichsten Schinkennudeln aller Zeiten.

Foto: Aufbau TB

Da heißt es: Iss oder stirb! Bloß die Facette wahren und das Essen in sich hineinstopfen. Bloß nicht das Gesicht vor Ekel verziehen. Die Erzählung beginnt bereits mit dem Satz: „Schinkennudeln waren immer mein Lieblingsessen, aber einmal habe ich davon gekotzt.“ In kurzen, lapidaren Sätzen entfaltet Bjerg seine spezielle Komik und zeigt, dass in der Absurdität des menschlichen Lebens Witz und Tragik eng beieinanderliegen.

Von Lisa Neumann

„Wolkenschloss“ von Kerstin Gier

Der Roman „Wolkenschloss“ von Kerstin Gier erzählt eine aufregende Geschichte, die die Lesenden sofort in ihren Bann zieht und perfekt für den kalten Winter geeignet ist. Die neugierige Fanny ist Jahrespraktikantin im Wolkenschloss, einem altehrwürdigen Hotel in den Schweizer Bergen. Für Gäste und Angestellte ist das Hotel ein magischer Ort. Vor allem wenn zu Weihnachtszeit und Jahreswechsel Gäste aus aller Welt anreisen, um an dem berühmten Silvesterball teilzunehmen.

Fanny hat viel zu tun, denn sie arbeitet unter anderem in der Kinderbetreuung, die nicht immer so einfach ist. Und als ob das noch nicht genug wäre, scheinen manche Gäste ein falsches Spiel zu treiben. Ein russisches Oligarchenpaar kommt ins Hotel, und dann gibt es noch den attraktiven Tristan, der lieber die Fassade hochklettert, als die Treppe zu nehmen. Bald darauf stellt sich die Frage, ob die Oligarchengattin wirklich im Besitz des legendären Nadjeschda-Diamanten ist und welche Pläne im Geheimen geschmiedet werden. Schon bald ist Fanny mittendrin im Abenteuer ihres Lebens. 

Foto: Fischer Fjb

„Wolkenschloss“ entführt Lesende in eine ganz eigene, verzaubernde Welt mit funkelnden Kronleuchtern, geheimnisvollen Gästen und einer wunderschönen Winterlandschaft. Der Roman überzeugt mit seinem detailreichen und warmherzigen Schreibstil und ist voller unerwarteter Wendungen. Zudem lädt das Buch zum Miträtseln. Man kann sich gut in die unterhaltsamen und charmanten Figuren hineinversetzten. Dem Roman gelingt die Mischung aus Humor, Spannung und einer Prise Magie.

Von Jasmin Konaté

„Fool on the Hill“ von Matt Ruff

„Und jetzt stell dir mal die Welt vor, das wirkliche Leben, das ist doch auch nur eine Geschichte.“ – Stephen Titus George

Diese Geschichte beginnt, wie der Titel bereits verrät, mit einem Narren auf einem Hügel. Der Schriftsteller George möchte an einem windstillen Sommertag seinen Drachen auf dem Hügel der Cornell University steigen lassen. Dass an diesem Tag nicht die kleinste Brise weht, ist für ihn kein Problem, denn George hat ein besonderes Verhältnis zum Wind. Ob durch Magie oder puren Zufall, das weiß er selbst nicht so recht. Doch wenn er ihn ruft, dann kommt der Wind – und so hebt sich der Drache bald schon in den blauen Sommerhimmel. 

Foto: Hanser Verlag

Matt Ruffs „Fool on the Hill” erzählt auf diese wundersame Art viele verschiedene Geschichten. Man liest von einem professionellen Lügenerzähler und wie dieser sich in die schönste Frau der Welt verliebt, verfolgt den Kampf der Kobolde Puck und Zephyr gegen das unbeschreiblich Böse und begleitet schließlich den Hund Luther und seinen Freund Blackjack auf der Suche nach dem Hundehimmel. All diese Geschichten sind trotz ihrer wunderlichen Natur nie albern, sondern erzählen auf ihre Art vom Ernst des Lebens. Sie leben von der Fantasie ihres Schöpfers und der Bereitschaft der Lesenden, sich darauf einzulassen. Tut man dies, so begibt man sich auf eine philosophische, teils irrwitzige Reise in die Weiten der menschlichen Fantasie – ideal um sich vom trüben Winter abzulenken.

Ruff streift auf dieser Reise viele große Themen: die Liebe, den Kampf zwischen Gut und Böse und die Frage nach dem Sinn des Lebens. Er schafft es, dass man ihm jedes Wort glauben möchte. „Fool on the Hill“ ist eine Ode an die Fantasie – eine Fähigkeit von unschätzbarem Wert, die man mit der Zeit allzu gerne vergisst.

Von Myron Christidis


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