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Marie Kondo auf Netflix: Funktioniert die Aufräumtechnik KonMari wirklich?

Marie Kondo auf Netflix: Funktioniert die Aufräumtechnik KonMari wirklich?
Foto:  Denise Crew/Netflix

Die Aufräumserie auf Netflix mit der Japanerin Marie Kondo stößt auf riesiges Interesse. Klar, denn viele haben sich als guten Vorsatz für 2019 vorgenommen, endlich zu entrümpeln und mit weniger Ballast in das neue Jahr zu starten. In „Aufräumen mit Marie Kondo“ erklärt die 34-jährige Aufräumexpertin und Bestsellerautorin, die schon diverse Bücher über das Aufräumen herausgebracht hat, anhand ihrer KonMari-Methode, wie Menschen richtig aufräumen und Ordnung schaffen. Im Serien-Vorspann sagt sie, dass sie da sei, um Ordnung und Freude in die Welt zu bringen. „Bei meinen Hausbesuchen erlebte ich Menschen, die mehr als 200 große Müllsäcke entsorgt haben.“

Marie Kondos System: So funktioniert die KonMari-Methode

Marie Kondos System für ein geordnetes Leben ist klar: Es wird nach Kategorien ausgemistet. Zuerst werden beispielsweise die Kleiderstücke aussortiert, dann die Bücher, die Papiere und zuletzt die Erinnerungsstücke – bis man Stück für Stück seine ganze Wohnung und darüber hinaus sein ganzes Leben vom Chaos befreit hat. Kondos Meinung nach macht die Magie des Aufräumens jeden zum „zufriedenen, ausgeglichenen Menschen“. Doch stimmt es, funktioniert die Aufräummethode der Japanerin wirklich?

KonMari-Methode im Test: Marie Kondos Methode im Selbstversuch

Marie Kondos Hauptzielgruppe sind junge Frauen, wie beispielsweise Anne. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern musste Anne das Elternhaus auflösen. Unzählige Erinnerungsstücke fanden den Weg vom Elternhaus in den eigenen Keller.

Dort warteten sie in Kisten auf ihre künftige Bestimmung. Und natürlich riefen sie bei Anne jedes Mal liebevolle aber auch sehr schmerzhafte Erinnerungen wach.

Irgendwann hat Anne auf Empfehlung einer Freundin hin das Buch „Sparks Joy“ (deutsch: „Schafft Freude“) von Marie Kondo gekauft – und aufgeräumt. Behalten hat sie nur noch Kleider und Gegenstände, die ihr wirklich Freude machen. Und so hat sie es auch mit den Erinnerungsstücken ihrer Eltern gehalten. Ein echter Befreiungsschlag.

Anne ist begeistert von Marie Kondos Methode und hat auch ihren Partner mitgerissen. Jede Schublade ist nun der reinste Wellness-Tempel fürs Auge.

Und auch Sonjas Augen funkeln, wenn sie aufräumt. Sie demonstriert, wie sie ihre T-Shirts seit neuestem faltet. An ihrem Kichern merkt man, dass sie sich selbst durchaus der Absurdität der Situation bewusst ist.

Wie kann aufräumen und Wäsche zusammenlegen so viel Spaß machen? „Sparks Joy“, sagt Sonja und muss wieder lachen. Sonja ist Marie Kondo definitiv verfallen. Mit dem nötigen Maß an Selbstironie – aber nicht ohne Stolz – verweist Sonja auf ihr hübsch zusammengelegtes Shirt.

Dann öffnet sie ihren Kleiderschrank und das ist definitiv ein Wow-Moment. Übersichtlich und akkurat hängen da Kleider, Blusen und Blazer, der Rest ist sorgsam gefaltet. Der Schrank ist alles andere als vollgestopft, jedes Kleidungsstück kommt zur Geltung. Die KonMari-Methode scheint zu funktionieren.

Was ist das Besondere an Marie Kondos KonMari-Methode?

Was macht die Aufräumtechnik, die KonMari-Methode, aus? Schließlich gibt es unzählige Aufräumempfehlungen – und kaum eine sorgt für leuchtende Augen. „Bei vielen Büchern geht es ums bloße Sortieren“, erklärt Raumpsychologe Uwe Linke den Unterschied.

Da werden neue Schachteln gefunden, in denen die Dinge zwar logisch verstaut aber weiterhin ungenutzt vor sich hin lagern. Aufgeräumter Ballast, der aber unterm Strich Ballast bleibt. Marie Kondo bricht, so der Raumpsychologe, mit den klassischen Regeln.

Sie stellt vielmehr in Frage, ob es wirklich Sinn macht, etwas aufzuheben oder doch besser loszulassen. Es geht darum, jedes einzelne Stück zu würdigen, weil es vielleicht wichtig war – jetzt aber keinen Zweck mehr erfüllt.

Und so können wir aufrichtig bedauern, dass wir mal einen Pulli für 200 Euro gekauft haben, der uns aber nie wirklich gestanden hat. Dann schließen wir mit dem Fehlkauf ab und geben den Pulli jemandem, dem er mehr Freude macht.

Marie Kondo Tipps: Ein Konzept, das aufgeht!

Marie Kondo ist Bestsellerautorin und nun auch in ihrer Doku-Serie „Aufräumen mit Marie Kondo“ zu sehen. Ihre Bücher wurden bereits Millionenfach verkauft.

Das Time Magazine hat sie zu einer der „100 wichtigsten Personen der Welt“ gewählt. Sie wird von ihren Fans auf einen Sockel gehoben, von Kritikern als esoterische Putzfee belächelt.

Für den Raumpsychologen Uwe Linke indes ist die KonMari-Methode schlicht ein gesundes Prinzip, Ordnung in sein Leben zu bekommen. „Und das Aufräumen sensibilisiert uns auch für unser Übermaß“, gibt Uwe Linke zu bedenken. „Wenn man merkt, wie befreiend der Abschied von der Überfüllung ist und man sich auf das konzentriert, was wirklich Wert hat, dann kann man zu folgendem Schluss kommen: dass man mit weniger viel zufriedener ist.

Mehr zum Thema

http://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Aufraeumen-und-Entruempeln-So-klappt-es

http://www.haz.de/Sonntag/Top-Thema/Auf-nach-Doestaedning

https://mads.de/so-reagiert-das-netz-auf-marie-kondos-netflix-serie/

Von RND / Jessica Schantin und Andrea Mayer-Halm


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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