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„Letzter Abend“ zum Streamen verfügbar: Tragikomödie regt zum Nachdenken an

„Letzter Abend“ zum Streamen verfügbar: Tragikomödie regt zum Nachdenken an
Foto: Beta Cinema

Nachdem Lukas Nathraths Tragikomödie „Letzter Abend“ dieses Jahr viel Erfolg bei deutschen und internationalen Filmfestivals hatte, ist sie seit dem 25. Dezember nun auch im Home-Streaming zum Kaufen verfügbar. MADS-Autorin Carlotta meint: Trotz seiner Langatmigkeit regt der Film zum Nachdenken an.


In „Letzter Abend“ will ein junges Paar aus Hannover vor dem Umzug nach Berlin einen entspannten letzten Abend mit Freundinnen und Freunden verbringen. Jedoch scheint nichts so zu laufen, wie es soll: Das Bücherregal, das der freiberufliche Musiker Clemens (Sebastian Jakob Doppelbauer) über den Tag hätte einpacken sollen, steht noch. Außerdem misslingt die Lasagne fürs Abendessen und einige enge Freunde sagen kurzfristig ab.

Clemens‘ Freundin Lisa (Pauline Werner), die gerade ihr Medizinstudium beendet hat, ist wegen des Umzugs und ihres neuen Jobs an der Charité ohnehin schon gestresst. Deshalb findet sie es gar nicht witzig, als ein paar ungeladene Gäste dazukommen – und der Abend nach und nach aus dem Ruder läuft.

Humorvolle Klischee-Charaktere

Der Film zeigt sehr realistisch die konfliktreichen zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere, sowohl bei Freundschafts- und Liebesbeziehungen als auch bei der Begegnung von Fremden. Die Figuren repräsentieren dabei, sehr humorvoll dargestellt, jeweils ein deutsches Klischee: Von der Esoterik-Tante Katharina (Susanne Dorothea Schneider) über Valerie (Isabelle von Stauffenberg), die weltverbessernde, junge Klimaaktivistin auf Backpackingtour, bis zu Jan (Julius Foster), dem Schnösel mit sprichwörtlichem Stock im Arsch.

Je später der Abend, desto ernster werden die Gespräche. Schnell geht es um ungerechtfertigte Vorurteile, was zu starken Schuldzuweisungen durch den österreichischen Theaterschauspieler Marcel (Nikolai Gemel) führt. Die angesprochenen Streitfragen repräsentieren dabei sehr akkurat die österreichisch-deutschen Spannungen, die sonst nicht sehr häufig thematisiert werden. Auch das Thema Depressionen ist sehr präsent, ohne den gesamten Film einzunehmen.

„Letzter Abend“ regt trotz Langatmigkeit zum Nachdenken an

Die allgemeine Atmosphäre des Films ist trotz mancher Meinungsverschiedenheiten sehr intim. Dazu tragen sowohl die beengte Kulisse einer typischen hannoverschen Altbauwohnung als auch die sich immer wieder durch Scherze und Zuneigung auflockernde Stimmung bei.

Als Höhepunkt und zugleich Eskalation der aufgebauten Konflikte dient eine Technoparty im leergeräumten Wohnzimmer – mit viel Herri, dem lokalen Biern und ein paar klärenden Gesprächen. Für Zuschauende aus Hannover gibt es einige Referenzen zu bekannten und beliebten Orten in der Stadt. Trotz seiner Langatmigkeit ist der Film gleichzeitig unterhaltend und regt zum Nachdenken an.

Von Carlotta Krawczyk


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