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Kulturpass: Was würden bald 18-Jährige mit den 200 Euro tun?

Kulturpass: Was würden bald 18-Jährige mit den 200 Euro tun?
Foto: Unsplash/Ian Dooley

Ein Zuschuss für kulturelle Angebote: Mit dem „Kulturpass“ der Bundesregierung soll es 200 Euro für all jene geben, die 2023 volljährig werden. MADS-Autorin Sophie Gaedke hat sich bei den potenziellen Berechtigten umgehört.


Jugendliche für Kultur begeistern und gleichzeitig die durch Corona immer noch geschwächte Kulturbranche unterstützen: Mit dem „Kulturpass“ will Deutschland dem Vorbild Frankreichs folgen. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen Personen, die im kommenden Jahr 18 Jahre alt werden, ein Guthaben von 200 Euro für kulturelle Ausgaben gestellt bekommen. Das Geld können die Jugendlichen für Konzerte, Kinofilme und Theateraufführungen, aber auch für Bücher und Museumsbesuche ausgeben. Vieles davon war in den vergangenen Jahren Pandemie bedingt nicht möglich. Für Jugendliche gibt es demnach einiges nachzuholen.

Laut dem statistischen Bundesamt sind rund 750.00 berechtigt, den sogenannten Kulturpass zu erhalten. Doch was hält die Zielgruppe eigentlich davon?

Lucy Kreeft: „Ich finde den Kulturpass sehr gut,…

…weil man sich damit einfach Sachen kaufen kann, für die man sich interessiert, die man sich sonst aber vielleicht nicht leisten kann oder möchte. Man kann damit verschiedene Sachen machen und muss sich nicht nur auf eine Sache beschränken. Ich würde auf jeden Fall ins Theater gehen und Bücher kaufen, weil ich sehr gern lese. 200 Euro sind natürlich viel Geld, deshalb ergibt die Beschränkung des Kulturpasses auf Ältere schon Sinn. Die Grenze ab 16 Jahren zu ziehen, wäre aber vielleicht besser, weil sich die Leute auch schon in dem Alter für kulturelle Angebote interessieren.“

Finn Fleischhauer: „Es ist eine nette Sache,…

…dass man gerade die örtlichen Unternehmen unterstützt. Ich persönlich verstehe die Altersgrenze nicht ganz. Warum bekomme ich 200 Euro, aber die bereits jetzt 18-Jährigen aus meinem Jahrgang nicht? Und ich finde die genaue Umsetzung bislang noch sehr unklar. Je nachdem was man machen möchte, sind 200 Euro sind eine relativ angemessene Summe. Für Konzerte ist sie definitiv angemessen. Wenn man sich dagegen nur Bücher und Platten kaufen möchte, sind 200 Euro schon eine enorme Summe. Sie ist aber auch für den Staat noch tragbar, insofern, dass die Wirtschaft nicht geschwächt wird.“

Johanna Stein: „Ich würde mit dem Kulturpass…

…auf jeden Fall auf ein Konzert oder zu einer Theaterveranstaltung gehen, vielleicht auch mal in einer anderen Stadt. Da muss man dann allerdings schauen, ob das angeboten wird. Für Bücher würde ich das Guthaben auch ausgeben. Ich finde, dass 200 Euro sogar eine sehr hohe Summe sind, sodass man mit dem Kulturpass schon ordentlich was machen kann. Aber die Jüngeren sollten auch etwas von dem Geld abkriegen. Ich finde es unlogisch, dass nur die Jugendlichen, die nächstes Jahr 18 werden, Geld bekommen und alle in meiner Stufe, die Geburtstag hatten, leer ausgehen.“

Josias Ostermeyer: „Ich werde den Kulturpass auf jeden Fall nutzen…

…und würde mir von den 200 Euro wahrscheinlich hauptsächlich Bücher kaufen. Bücher sind sinnvoll, weil man sich damit sowohl über die Vergangenheit als auch über das aktuelle Geschehen informieren kann. Theaterbesuche finde ich auch cool. Vielleicht werde ich auch ein paar Mal dorthin gehen. Kinofilme haben dagegen aus meiner Sicht eher selten etwas mit Kultur zu tun und sind häufig einfach nur moderne Bespaßung. Deswegen denke ich, dass die 200 Euro dafür nicht zwangsläufig nötig sind. Vielleicht wäre es auch schon mit 80 Euro getan. Es geht ja auch viel mehr darum, die Jugendlichen in Richtung Kultur zu lenken und ihr Interesse daran zu wecken, sodass sie auch selber wieder in Kultur investieren.“

Von Sophie Gaedke


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Über den Autor/die Autorin:

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