„KI-Drake“: Wie einfach ist es, einen Song mit ChatGPT zu schreiben?
Seit einigen Wochen gehen in den sozialen Medien KI-generierte Songs von Drake und anderen international bekannten Artists viral. Vom Songwriting bis zum Imitieren der Stimmen arbeiten die Ersteller mit künstlicher Intelligenz – doch wie einfach ist es, einen KI-Song schreiben zu lassen?
Drakes Stimme, Drakes Schreibstil, Drake-typisches Instrumental – aber keine echte Drake-Single. Mit „heart on my sleeve“ produzierte der anonyme Tiktoker „ghostwriter977“ ein KI-generiertes Feature der Weltstars Drake und The Weeknd. Der Song wurde innerhalb von kurzer Zeit millionenfach geklickt, sogar auf Spotify und anderen Streamingplattformen sprachen die rasant steigenden Aufrufzahlen für eine virale Hit-Single.
Das Problem an der Sache: Weder die Künstler, noch ihre Labels hatten der Veröffentlichung des Fake-Songs zugestimmt, der vom Text bis zu den eigentlichen Rap- und Gesangsparts computergeneriert war.
KI-Hit wird von Streamingplattformen gelöscht
Mit dem Erfolg des KI-Hits wurden natürlich auch die Teams der Artists auf den Song aufmerksam. Kein Wunder also, dass „heart on my sleeve“ nur kurze Zeit auf den Plattformen überlebte, bevor seitens Universal Music per Anwalt dafür gesorgt wurde, dass die KI-Single bei Spotify und Co. aktuell nicht mehr verfügbar ist.
Auch nach der Löschung erschienen jedoch immer neue KI-generierte Songs. Betroffen von diesem Phänomen sind nicht nur Drake und The Weeknd, auch Fake-Songs von anderen Künstlern wie beispielsweise Kanye West sind in den sozialen Medien momentan massenweise zu finden.
Experiment: ChatGPT schreibt einen Drake-Song
Obwohl der anonyme Ersteller des viralen KI-Songs bisher keinen Einblick in den genauen Ablauf der Produktion gewährt hat, vermuten viele Kommentare, dass auch der Songtext von einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurde. Doch wie überzeugend kann beispielsweise ChatGPT einen Drake-Song schreiben?
Um das herauszufinden, wurde dem Programm genau diese Aufgabe gestellt – und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Innerhalb weniger Sekunden kreiert die künstliche Intelligenz einen Songtext, bestehend aus zwei Parts, einem Refrain und einem Outro. Dabei reimt der Computer mindestens einsilbig und baut typische Drake-Inhalte in den Songtext ein. Mit „Paparazzi flashin‘, chasing after the fame, but deep down inside, things will never be the same“ beendet KI-Drake den Songtext, der auf den ersten Blick erstaunlich nah an einen echten Text herankommt. Dennoch wirkt das Ergebnis nicht ausgereift, alle Zeilen drücken im Grunde den gleichen (relativ banalen) Inhalt aus.
Noch können künstliche Intelligenzen wie ChatGPT demnach keinen von Hand geschriebenen Text imitieren, geschweige denn übertreffen. Doch KI-Programme lernen ständig dazu – möglicherweise ist es also nur noch eine Frage der Zeit, bis Artists für das Songwriting gar nicht mehr anwesend sein müssen.
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