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Kontroversen, Promo-Chaos und Wirbel um Album-Cover: Das ist „Her Loss“ von Drake und 21 Savage

Kontroversen, Promo-Chaos und Wirbel um Album-Cover: Das ist „Her Loss“ von Drake und 21 Savage
Foto: Universal Music

Rap-Star Drake veröffentlicht nach „Honestly, Nevermind“ das zweite Album in diesem Jahr – dieses Mal in Kollaboration mit 21 Savage. Nach gemischten Kritiken zum Vorgänger kann „Her Loss“ wieder überzeugen. Der Rapper sorgt damit jedoch auch für gleich mehrere Kontroversen.


Rapper Drake hat zusammen mit 21 Savage ein neues Album veröffentlicht. Die beiden Künstler erscheinen auf 11 der 16 Songs von „Her Loss“ gemeinsam und haben die restlichen fünf Tracks untereinander aufgeteilt. Der Kanadier musste für sein vorheriges Album „Honestly, Nevermind“ viel Kritik einstecken, das Projekt war geprägt von technolastigem Sound, der vielen Fans zu weichgespült klang.

Unnötige Provokationen gegen Rap-Kollegin

Wenn man sich die Lyrics des neuen Albums genauer anschaut, scheint Drake zu überkompensieren. So teilt er gegen Rap-Kollegin Megan Thee Stallion aus, die Ende November gegen Rapper Tory Lanez vor Gericht zieht, der ihr angeblich in den Fuß geschossen hat. Viele Fans äußern ihre Enttäuschung über diesen Part auf dem neuen Album.

Enttäuschend ist schon die Art und Weise, in der sich Drake über Frauen in der Rap-Szene erhebt. Noch schlimmer ist aber, dass er sich über Waffengewalt lustig macht. Die Aussage bekommt in diesen Tagen ein besonderes Gewicht: Anfang der Woche war Takeoff, Mitglied des berühmten Rap-Trios Migos, in Houston erschossen worden.

Mit einer anderen Line kann Drake dann aber wieder punkten. Er attackiert männliche Politiker, die Abtreibungsverbote durchsetzen wollen. Und auch Kanye West bleibt nicht verschont. Das ist kaum verwunderlich, schließlich ist Drake jüdischen Glaubens, und West fiel in den vergangenen Wochen mehrmals durch antisemitische Aussagen auf.

Chaotische Album-Promo von Drake und 21 Savage

„Her Loss“ ist nur wenige Wochen nach der Albumankündigung erschienen. Im Vorfeld sorgten Drake und 21 Savage mit mehreren Promo-Aktionen für Aufsehen: Unter anderem fakten die beiden ein „Vogue“-Cover.

Drake sorgte jedoch kurz vor Veröffentlichung des Albums für Verwirrung bei seinen Followerinnen und Followern und postete pornografische Cartoons in seiner öffentlichen Instagram-Story. Auf Twitter diskutierten Fans darüber, ob dem Kanadier ein Fehler unterlaufen war oder ob er so einfach noch mehr Aufmerksamkeit im Vorlauf der Albumveröffentlichung erregen wollte. Außerdem musste der Veröffentlichungstermin um eine Woche verschoben werden, da einer der Hauptproducer, Noah Shebib, an Covid-19 erkrankt war.

Auch das Album-Cover von „Her Loss“ sorgte für Verwirrung unter Rap-Fans. Lil Yachty, der als Producer an dem Album tätig war, erklärte in einem Instagram-Post, dass er das Bild ausgesucht habe, weil es authentisch sei und nicht künstlich aussehe. Die junge Frau, die darauf zu sehen ist, heißt Qui Yasuka und ist unter dem Namen Suki Baby bekannt. Sie ist Stylistin und Tänzerin, das Foto ist jedoch schon vor mehr als drei Jahren entstanden.

Kann das Album musikalisch überzeugen?

Neben den ganzen Kontroversen können Drake und 21 Savage immerhin musikalisch überzeugen. „Her Loss“ ist deutlich besser als Drakes Vorgänger „Honestly, Nevermind“, denn der Kanadier kehrt zum gewohnt abwechslungsreichen Sound zurück. 21 Savage, der in der Vergangenheit mit stärkeren Soloprojekten hervorstach als Drake, gerät auf dieser Platte ein wenig in den Hintergrund – was dem Album jedoch gut tut.

Vor allem die unterschiedlichen Stimmen und Flows der beiden Rapper machen die Songs interessant. Während es in „Honestly, Nevermind“ mehrere Songs gab, auf die man einfach hätte verzichten können, haben alle Tracks in „Her Loss“ ihre Berechtigung.

Die vergangen Alben von Drake waren zu experimentierfreudig, der Rapper versuchte sich an zu vielen unterschiedlichen Sounds. So wurden die Projekte ein Durcheinander von Features und Klängen, ohne einen roten Faden. In „Her Loss“ zeigen sich Drake und 21 Savage durchaus kreativ und abwechslungsreich, jedoch nicht willkürlich. „Hours in Silence“ ist eines der entspannteren und langsameren Liedern auf dem Album und entschleunigt es mit einer Laufzeit von mehr als sechs Minuten gekonnt. In „BackOutsideBoyz“ lässt sich Drake von anderen Künstlern inspirieren, der Song erinnert ein wenig an den Sound von Young Thug.

Insgesamt ist den beiden Rappern mit dem Album ein starkes Projekt gelungen – was vor allem für Drake wichtig war. Getrübt wird das Ganze leider von den unnötigen Attacken gegen Megan Thee Stallion, bisher äußerten sich weder Drake noch sein Label zu den Provokationen. In den sozialen Netzwerken fordern viele derweil, dass die entsprechenden Textzeilen aus dem Album entfernt werden.

Von Tim Klein



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