Keine Lust auf Work and Travel und Co.: Alternativen zum Auslandsjahr
Die Schulzeit neigt sich dem Ende, alle anderen planen Reisen und soziale Projekte in anderen Ländern. Was tun, wenn man aber gar nicht weg möchte? MADS liefert vier Ideen, wie man sich ganz einfach in seiner Heimat engagieren und auch ohne Reisen viel erleben kann.
Bei Familie und Freunden bleiben oder die Umwelt durchs Reisen nicht belasten – es gibt gute Gründe, das Gap-Year zu Hause in Deutschland zu verbringen. Denn auch hier wird an jeder Ecke dringend Hilfe gesucht. Anstatt also teure Freiwilligenprojekte im Ausland zu absolvieren, kann man auch einfach zu Hause bleiben und sich lokal und ehrenamtlich engagieren. So bekommt man die Möglichkeit, die eigene Heimat mit einem ganz neuen Blickwinkel kennenzulernen und die Gesellschaft im eigenen Land voranzubringen.
Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit gibt es etliche, MADS-Autorin Lotte hat vier Ideen zusammengetragen:
Statt Auslandsjahr: Beim DRK engagieren
Das „Deutsche Rote Kreuz“ (DRK) steht dafür, Menschen in Notlagen zu unterstützen. Mit Flüchtlingsarbeit, Rettungsschwimmern, Notfallsanitätern und vielem mehr ist das Feld ziemlich breit und für jeden was dabei. Der gemeinnützige Verein ist in fast jeder Stadt vertreten und sucht immer ehrenamtliche Helfer, die sich engagieren wollen. Mit einem Standortfinder auf der Website lässt sich leicht herausfinden, welche Hilfe vor Ort gesucht wird.
Das DRK ist aber nicht der einzige Wohlfahrtsverband in Deutschland, bei dem man sich engagieren kann. Wer sich gerne etwas kirchlicher einbringen möchte, für den sind zum Beispiel die Diakonie oder Caritas besser geeignet. Einen Überblick über alle Wohlfahrtsverbände und deren Ausrichtungen gibt es unter bagfw.de.
Die Tafel unterstützen
„Lebensmittel retten und armutsbetroffenen Menschen helfen“ – das ist die Mission der Tafel Deutschland. Laut eigenen Angaben kann die Organisation jedes Jahr mithilfe von 265.000 Tonnen geretteten Lebensmittel rund zwei Millionen Menschen helfen. Dieses Konzept ist allerdings auch nur mit ehrenamtlicher Hilfe zu stemmen: Essensausgabe, Organisation, Sortierung der Lebensmittel – zu tun gibt es auch hier genug. Mit 960 Standorten innerhalb Deutschlands stehen die Chancen gut, dass es einen ganz in der Nähe gibt, bei dem man sich engagieren kann.
Im Tierheim helfen
Wer mit Menschen nicht viel am Hut hat, aber gut mit Tieren kann, für den ist das Mithelfen in einem Tierheim eine gute Option. Neben dem Gassigehen gibt es noch zahlreiche weitere Optionen, sich einzubringen: Säuberung der Gehege, Fütterung oder auch handwerkliche Arbeiten.
Hier ist es am besten, sich einfach mal in seiner Stadt direkt umzusehen. Die meisten Orte haben mehrere Tierheime, und fast überall wird Hilfe gebraucht. Manchmal gibt es auch lokale Vermittlungsstellen, das ist aber von Stadt zu Stadt unterschiedlich.
Freiwilligenarbeit im Hospiz
Unsere Gesellschaft spricht nicht gern über das Thema Tod – doch auch die Menschen, die im Sterben liegen, brauchen Unterstützung. Nicht nur medizinische, sondern auch seelische. Und hier ist ein sehr großer Bedarf an ehrenamtlichen Helfenden, die junge Leute bis Senioren in ihrer letzten Zeit begleiten – vor allem diejenigen, die keine Angehörigen haben. Zeit schenken, den Patienten ein offenes Ohr bieten oder einfach Spaß zusammen haben: Der Alltag als Helferin oder Helfer im Hospiz ist sehr vielseitig. Allerdings muss einem bewusst sein, dass man sich bei dieser Art der Freiwilligenarbeit verstärkt mit dem Tod auseinandersetzen muss.
Auch hier gibt es verschiedene Wege der Vermittlung: über die Wohlfahrtsverbände oder direkt über den Deutschen Hospiz- und Palliativ Verband unter dhpv.de.
Von Lotte Tegethoff
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