Wenn die Schulzeit wegen Corona plötzlich endet: „Die Schüler tun mir wirklich von ganzem Herzen leid“
Kathrin ist Klassenlehrerin einer zehnten Abschlussklasse an einer Oberschule. So erlebt sie den Unterricht während der Einschränkungen.
Wie unterrichtest du deine Abschlussklasse momentan?
Ich unterrichte zwei zehnte Abschlussklassen in Deutsch in je zwei Gruppen. Eine davon ist meine eigene Klasse. Heute war ich mit emotionaler Aufbauarbeit befasst, weil die Schülerinnen und Schüler erfahren haben, dass ihre Schulzeit bei uns schon Anfang Juni endet – also einen Monat früher. Das hat sie ganz schön mitgenommen.
Wie erleben deine Schüler diese Zeit?
Für die Schülerinnen und Schüler ist es ziemlich traurig. Sie haben keine Abschlussfahrt, jetzt kommen sie plötzlich noch einen Monat früher aus der Schule raus, ohne Feier. Außerdem ist noch nicht entschieden, auf welchem Weg sie wann ihre Zeugnisse kriegen und so weiter.
Und du persönlich?
Die Schülerinnen und Schüler tun mir wirklich von ganzem Herzen leid, die sind total geknickt. Ich finde es ganz schwierig, die Schüler in den Abschlussklassen in dieser Situation aufzufangen. Schon alleine weil sich all das, worauf die Schüler jetzt verzichten müssen, natürlich nicht ersetzen lässt. So ein Schulabschluss mit Abschlussfahrt und Feier und allem Drum und Dran gehört ja eigentlich zur Schullaufbahn dazu. Die Schüler haben hart für diesen Abschluss gearbeitet und hätten sich all das mehr als verdient.
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