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In Gefühlswelten abgetaucht: Das ist „Submarine” von The Marías

In Gefühlswelten abgetaucht: Das ist „Submarine” von The Marías
Foto: x/themarias

Eine Trennung liegt hinter der Band, gemeinsame Musik gibt es trotzdem weiterhin. Das zweite Album von The Marías, „Submarine”, ist am 31. Mai erschienen. MADS-Autorin Marie meint: Die Tracks ziehen Hörende in einen Bann.


Fleetwood Mac, ABBA, Sonic Youth, No Doubt und Blondie: In all diesen Bands gab es Beziehungen zwischen den Bandmitgliedern, die in Trennungen endeten. Das verleiht der Musikgeschichte einiges an Drama. So ist Stevie Nicks‘ Performance von „Silver Springs aus dem Jahr 1997 weltberühmt – ihr intensiver Blickkontakt mit ihrem ehemaligem Partner Lindsey Buckingham inspirierte Autorin Taylor Jenkins Reid sogar zu einem Buch.

In diese illustre Auswahl reiht sich jetzt die Indie-Band The Marías ein. Die vierköpfige Gruppe ist benannt nach Frontfrau María Zardoya, die sich kürzlich von Josh Conway getrennt hat – gemeinsam hatten die beiden die Band gegründet. Doch ihre private Trennung bedeutete keineswegs das Ende der Gruppe. In ihrem neuen Album behandeln sie Einsamkeit, Herzschmerz und psychische Weiterentwicklung.

„Submarine”: Träumerische Sphären

Einerseits ruft der Titel „Submarine” Assoziationen mit den Beatles hervor, die mit „ Yellow Submarine” den Begriff musikhistorisch vorbelastet haben. Das Beatles-U-Boot ist ein grelles Gelb, hier ist jedoch Blau die dominante Farbe. 14 Tracks umfasst die Platte, eine Dreiviertelstunde entführt die sanfte Stimme Zardoyas in ihre Gefühlswelt. Das Abtauchen in innere Sphären spiegelt nicht nur die Farbe Blau, sondern auch die Ästhetik wider: Das Cover zeigt die Sängerin am Boden eines Pools, der Name „Submarine” verstärkt diesen Eindruck zusätzlich. Träumerischer Indie-Pop und -Rock mit sanften Bässen entwickelt eine beinahe hypnotische Wirkung, die bilingualen Songtexte (auf Englisch und Spanisch) geben dem Album zusätzliche Intensität.

Auf Instagram erzählt die Band von den Folgen der Trennung: In den „Submarine Diaries” berichten neben Zardoya und Conway auch Gitarrist Jesse Perlman und Keyboarder Edward James von der Erstellung des gerade mal zweiten Studioalbums. Hier geht es um die veränderten Dynamiken in der Band. Perlman und James, die oft im Hintergrund waren, sprechen unter anderem darüber, dass sich die Gruppe für sie nun gleichberechtigter anfühle, während Zardoya und Conway gestehen, wie schwer es war, ein gemeinsames Album über die Trennung zu schreiben.

Filmische und musikalische Inspirationen

Man hört einerseits Einflüsse von Tame Impala in den elektronischen Synths, während die Ballade „If only“ wiederum eher zeigt, dass Zardoya in ihrem Gesang vor allem von Jazz- und Neo-Soul-Größen inspiriert ist: Sade, Erykah Badu, Norah Jones. Letztere findet in „Sienna“ Erwähnung.

Auch filmische Referenzen sind zu finden: Während die Farbe des ersten Albums „Cinema” rot war, erinnert der Wechsel zu blau an die Drei-Farben-Trilogie des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieślowski. Dazu sagt Zardoya im „Elle“-Interview: „At the beginning of the movie, blue represented the sadness and loss. But as the movie went on, blue started to represent hope and aspiration for the future.“

Eine ähnliche Entwicklung, die auch „Submarine” verdeutlicht: Mal sind die Songs optimistischer, mal tiefer im Herzschmerz verankert. „Throw headphones on, go to where you feel safest alone – at a park, in your room, in your car, on a walk“, schreibt die Band in ihrem Newsletter zum Album-Release. Eine gute Empfehlung: Mit der Gruppe abzutauchen ist emotional bewegend, aber auch heilend.


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Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

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