Freiwilligenarbeit: Mit Meeresschildkröten in Mexiko
Jede Woche stellen wir Jugendliche vor, die im Ausland leben und lernen. Diesmal erzählt Lisa in MADS-Global, wie sie sich in Mexiko um Schildkröten kümmert und surfen geht.
Seit Ende Juli lebe ich in der Stadt Puerto in Mexiko. Nun bleibt mir nur noch ein Monat, bis meine Freiwilligenarbeit im Bereich der Meeresschildkröten zu Ende geht. Ich gehe zwei bis drei Mal pro Woche zur Nachtschicht ins sogenannte „Turtle-Camp“ – dort laufen wir den Strand entlang, um die gelegten Eier der Schildkröten einzusammeln, sie ins Camp zu bringen und erneut einzugraben. So passen wir darauf auf, dass die Eier in Sicherheit vor den Einheimischen bleiben – hier werden die Schildkröteneier sonst gegessen oder verkauft. Alle zwei Wochen gibt es ein „Turtle Release“ bei dem wir die kleinen Schildkröten ins Meer frei lassen. Jede Woche reinigen wir außerdem den Strand.
Wenn ich frei habe, liebe ich es an Ausflügen teilzunehmen. Dabei fahren wir zu Lagunen und Wasserfällen oder gehen surfen. Das gesamte Projekt von Praktikawelten kostet für vier Monate 2800 Euro. Dazu kommt ein Sprachkurs und der Flug für etwa 1500 Euro, ebenso wie meine normalen Ausgaben von 100 Euro für Lebensmittel und anderen Kram. Alleine dadurch zeigt sich der Unterschied der Länder – in den mexikanischen Restaurants zahle ich hier um die Hälfte weniger als in Deutschland.
Ein kleiner Kulturschock kam bei mir auf, als ich erfahren habe, dass es in meiner Unterkunft kein Wasser zum Duschen gibt. Die hygienischen Umstände sind gewöhnungsbedürftig – Ameisen beim Kochen oder auch Kakerlaken im Zimmer sind keine Seltenheit . Deshalb habe ich lieber keine Erwartungen mehr an meine neuen Erfahrungen in Mexiko und lasse sie einfach auf mich zukommen. Durch die fast tägliche Sonne und die unbeschreiblich schönen Strände, habe ich gelernt, jeden einzelnen Tag im Leben zu genießen.
Von Julia Jochim