Digitale Schule: So machen junge „Digi-Lotsen“ in Anklam Lehrer fit
Das Team ist bereit: vier Schüler und zwei Lehrer. Zur Crew gehört der 16-jährige Marius Denda. Er ist einer der sogenannten Digi-Lotsen am Lilienthal-Gymnasium in Anklam, das jetzt mit 10 000 Euro des Stifterverbandes gefördert wird und damit zu den nur zwölf bundesweit bedachten Schulen gehört. „Wir wollen das Potenzial, das uns die digitale Technik bietet, viel besser an der Schule ausnutzen“, sagt der junge Mann aus der 11. Klasse.
Der Stifterverband – ein Zusammenschluss von gut 3000 Unternehmen, Verbänden, Stiftungen und Privatpersonen – zeichnet mit seinem Programm „Digi-Lotsen“ Schüler aus, „die ihre Schule digital weiterentwickeln wollen“, sagt Andreas Wormland vom Stifterverband mit Sitz in Essen. Und Marius Denda hat genau für dieses Ansinnen ein besonderes Interesse: „Jüngere Lehrer sind digital besser vorbereitet als ältere.“ Diese Beobachtung floss nun in die gemeinschaftliche Idee ein, schulintern Lehrer weiterzubilden, um Lehrer dafür zu sensibilisieren, das digitale Level im Haus zu heben, sagt der Schüler. „Es bringt nichts, Lehrer, die mit der Technik nicht so super klarkommen, vor der Klasse unglücklich aussehen zu lassen“, meint der Teenager. Vielmehr möchte er, dass in kleinen Kreisen die Pädagogen gerade auch von den technisch oft ziemlich fitten Schülern profitieren.
Möglichkeiten der Technik besser nutzen.
Lehrerin Kathryn Herrmann hat das Thema am Gymnasium mit auf den Weg gebracht „Die Bedienung etwa der Smartboards ist nicht so einfach“, berichtet sie. Diese elektronischen Tafeln können viel leisten – vorausgesetzt man kann mit ihnen umgehen und ihr Vermögen ausschöpfen. „Mit ihrer Hilfe können nicht nur Youtube-Filme angeschaut werden, sondern mit der Technik kann ebenso geschrieben oder es können Powerpoint-Präsentationen gezeigt werden“, nennt sie lediglich zwei Beispiele von vielen. Die interaktive Technik soll den Unterricht ergänzen und bereichern. Um zwischen den Funktionen wechseln zu können, müsse man allerdings wissen, wie das geht.
Wissen für den „digitalen Dschungel“.
Mit dem ausgelobten Geld soll in der Schule ein Raum eingerichtet werden – etwa mit notwendiger Technik und Schränken für Laptops, um dort Wissen und Fähigkeiten für den „digitalen Dschungel“ zu vermitteln. Schulleiter Mathias Ruta sagt, dass aus Gründen des Datenschutzes die Berührungspunkte zwischen privater und dienstlicher digitaler Arbeit nicht so einfach zu verknüpfen sind. „Deshalb müssen wir Standardprogramme vorbereiten, die von allen unbedenklich genutzt werden können.“
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Von Klaus Amberger