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So schwierig ist die Mitbewohnersuche während der Pandemie

So schwierig ist die Mitbewohnersuche während der Pandemie
Foto: unsplash.com/@benchaccounting

Ein überlasteter Wohnungsmarkt, hohe Mieten und endlos lange Suchen nach WG-Zimmern: Die Wohnungssuche hat lange Zeit vielen Studierenden Probleme bereitet – bis jetzt. Wie schwierig derzeit das WG-Casting ist, erzählt MADS-Autorin Laura.


Mein Handy klingelte ununterbrochen. Als wir vor zwei Monaten eine neue Mitbewohnerin gesucht haben, quoll mein Postfach bei der Plattform „WG-Gesucht“ mit Anfragen über. Ich war genervt. Unter über 50 Nachrichten die richtige zu finden, ist ziemlich schwierig. Das kleine elf Quadratmeter-Zimmer wollten viele haben. Verständlich, denn in Hannover herrschte Wohnungsmangel und auch WG-Zimmer waren rar. Wenige Angebote, hohe Nachfrage. Vor allem der Semesterstart der Hochschule im März und der Uni im April verschärfte die Situation in der Stadt. Laut der Website Statista müssen laut einer Studie des IW Köln im Juli 2019 in Deutschland bis 2020 insgesamt 341.700 neue Wohnungen pro Jahr entstehen, um den hohen Bedarf nach Wohnraum zu decken. 

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Wegen Corona: „Der Markt ist wie eingefroren“

Nun zieht meine andere Mitbewohnerin aus. Sie hatte schon lange den Traum von einer eignen Wohnung. Den konnte sich sich jetzt – auch Dank Corona – erfüllen. Prof. Michael Voigtländer, Immobilienchef am Institut der Deutschen Wirtschaft (IW), erklärte der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung die Gründe dafür. Die Nachfrage sinke, auch weil Fernpendler auf Zweitwohnungen verzichten, die Zuwanderungen von Fachkräften wegen der Pandemie gestoppt ist und weniger Studierende Wohnraum suchen. „Der Markt ist wie eingefroren“, sagt Voigtländer. Und genau das erleben auch wir. Weil viele Studenten in Hannover gerade ein reines Online-Semester haben, brauchen sie nicht umziehen. Home-Office von den Eltern aus der Heimat funktioniert auch – und ist vor allem kostensparend.

Laura (21) sucht für ihre dreier WG eine neue Mitbewohnerin.

Zunächst Online-Room-Tour

Durch die Schließung von Restaurants und die Absage von Großveranstaltungen sind viele Einnahmequellen von Studierenden in ganz Deutschland weggebrochen. Ein Umzug in dieser Lage – nicht finanzierbar. Genau aus diesen Gründen bleibt mein Postfach bei der Plattform nun weitestgehend leer. Und trotzdem: Eine Person sagte uns zu. Doch wie verhält man sich in Zeiten von Kontaktverbot und Social Distanz? Wir bevorzugten ein Skype Gespräch mit Online-Room-Tour für dem Anfang. Und entschieden uns dann doch dafür, unter Einhaltung des Mindestabstands die Person zu uns einzuladen.

Doch so wirklich sagte uns das persönliche Gespräch nicht zu. Aber bleibt einem die Wahl in der jetzigen Situation wählerisch zu sein? Für uns ein ganz klares Ja. Bei einer Mitbewohnerin darf man nicht mit einem unguten Gefühl starten. Also starre ich jetzt weiterhin auf mein Handy und hoffe bald wieder mehr Anfragen zu bekommen. Wie schnell sich das Blatt doch wenden kann.

Von Laura Ebeling

Lies auch: Schule im Homeoffice: Welcher Quarantäne-Typ bist du?

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