Black Is King: Deswegen kommt Beyoncés neues Album zur richtigen Zeit
Knapp einen Monat vor geplantem Albumrelease, kündigte Beyoncé ihre neue Musik via Instagram-Post an: Die Sängerin arbeitete das gesamte letzte Jahr an der Verfilmung ihres Visual Albums „Black is King“ – und bietet damit jetzt einen Lichtblick für die weltweiten Black Lives Matter-Bewegungen. In ihren Songs dreht sich nämlich alles um das Empowerment und die Selbstfindung schwarzer Menschen.
Zwischen Kultur und Moderne
„Let Black be synonymous with glory“, sagt Beyoncé mit sanfter, fast hypnotisierender Stimme in den ersten Szenen ihres Visual Albums. Die Message hinter diesem Satz ist simpel: Die Künstlerin möchte schwarze Menschen daran erinnern, dass Schwarzsein für Stärke, Schönheit und Stolz steht.
In weißem Kleid und mit ihrem Sohn auf dem Arm, läuft die 39-Jährige einen Sandstrand entlang. Im Hintergrund balancieren schwarze Frauen Körbe voller Blumen auf ihren Köpfen – die Stimmung wirkt ausgelassen und gleichzeitig intim. Die Sängerin lädt ihre Zuschauer*innen auf eine virtuelle Reise ein, die ihnen die afrikanische Kultur und Traditionen offenlegt – und sie direkt mit der Moderne verbindet. Sei es durch Tänze, Schmuck, Körperbemalung oder Songtexte auf unterschiedlichen afrikanischen Sprachen.
Die Künstlerin legt in ihren Texten ebenfalls viel Wert auf die Ehrung der afrikanischen Vorfahren. Denn im Gegensatz zu den Informationen und Schwerpunkte vieler Geschichtsbücher, sind schwarze Menschen ebenfalls wohlhabend gewesen. Genau daran erinnert Beyoncé besonders mit ihren prunkvollen Outfits und aufbauenden Texten.
„You can’t wear a crown with your head down“
„Ich will schwarzen Menschen zeigen, was es heißt, sich selbst zu finden und sich ein Vermächtnis auszubauen“, schrieb Beyoncé unter einen Instagram-Post. Um diese Message in ihrem Album widerzuspiegeln, hat sich Queen B, wie sie auch von ihren Fans genannt wird, Unterstützung geholt. Bedeutende afrikanische Künstler*innen wie Shatta Wale, Yemi Alade, Mr Eazi und Tiwa Savage sind ebenfalls mit eigenen Songs und als Features in „Black is King“ zu hören.
Dabei ziehen sich immer wiederkehrende Ratschläge durch die unterschiedlichen Lieder. So heißt es im Lied „Already“ etwa „Be your own King, make nobody come and rule your world“ – also auf deutsch „Sei dein eigener König und lass niemanden über dich herrschen“. Für Beyoncé und ihre Kollegen sind schwarze Menschen „Kings and Queens“, die sich von Stereotypen nicht unterdrücken lassen sollten, die es durchaus weit im Leben schaffen können und somit entgegen der vorgelegten Stereotypen existieren können.
Black is Beautiful
Neben der Stärkung schwarzer Menschen, hat Beyoncé noch ein Anliegen, welches sie unbedingt an die schwarze Community loswerden möchte: „We have been always beautiful, we were beauty before they knew what beauty was“. Aus diesem Grund widmete sie den Song „Brown Skin Girl“, vor allem schwarzen Frauen, da diese oftmals nicht den westlichen Schönheitsidealen entsprechen und als weniger schön angesehen werden. Auch ihre älteste Tochter Blue Ivy und der nigerianische Künstler WizKid sind auf dem Track zu hören.
„Black is King“ ist bereits das dritte visuelle Album der Sängerin und ist bisher nur auf Disney+ zu sehen. Schon 2016 veröffentliche Beyoncé ihr visuelles Album „Lemonade“ in Form eines einstündigen Kurzfilms und erlangte damit weltweiten Platinstatus.
Black is King: Alte Songs – neue Musikvideos
Die Songs auf dem Album „Black is King“ sind aber nicht ganz neu: Schon im vergangenen Jahr veröffentlichte Beyoncé mit weiteren Künstler*innen, alle Lieder des Albums zur Premiere der neu animierten Version von „König der Löwen“ – jedoch ohne Musikvideos. Die Künstlerin war Executive Producer des alternativen Soundtracks „The Lion King: The Gift“ und hatte in dem englischen Remake ebenfalls der Löwin Nala ihre Stimme geliehen.
„Black is King“ ist kein normales Album: In einem 90-minütigen Film verbindet Beyoncé Giselle Knowels-Carter – wie die Sängerin eigentlich heißt – Erzählungen, Gesang und Akrobatik zu einer fließenden Geschichte über den Weg zur Selbstliebe und Selbstfindung schwarzer Menschen. In Zeiten der Black Lives Matter Bewegung ist dieses Album die lang ersehnte Pause von Gewalt und Trauer – und wird in den sozialen Netzwerken gefeiert.
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