„Auris – Der Klang des Bösen“: Teil 4 kann im Gegensatz zum Vorgänger überzeugen
Fitzek und Kliesch sind zurück: Der vierte Teil der „Auris“-Reihe liefert wieder einen gewohnt spannenden Handlungsstrang, meint MADS-Autorin Chantal.
Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek haben den vierten Teil ihrer „Auris“-Reihe veröffentlicht. Wie nicht anders zu erwarten war, landete der Thriller in der Spiegel-Bestsellerliste und stieg sogar auf Platz zwei ein.
Die gegensätzlichen Charaktere Jula Ansorge und Matthias Hegel arbeiten in „Der Klang des Bösen“ erneut zusammen an einem Fall: Als der 15-jährige Silvan auf der Polizeistation erzählt, sein Vater habe seine Mutter getötet, glaubt ihm niemand. Doch Phonetiker Hegel hört, dass der Junge nicht lügt, und will der Geschichte nachgehen. Als Hegel bemerkt, dass er der Getöteten nähersteht, als er zugeben mag, holt er sich die True-Crime-Podcasterin Ansorge zur Hilfe, um den Mordfall zu lösen. Dabei setzt er sein eigenes Leben aufs Spiel.
In Teilen vorhersehbar, aber gewohnt spannend
Nachdem der dritte Teil nicht überzeugen konnte, haben es die beiden Autoren diesmal zurück auf das Niveau der ersten beiden „Auris“-Romane geschafft und ein spannendes Buch geschrieben. Zwar liegt der Fokus der Story weniger aufseiten von Ansorge, jedoch lässt der Thriller dafür noch tiefer in die Seele des Phonetikers Hegel blicken. Zugegeben ist der Roman an ein paar wenigen Stellen vorhersehbar, büßt aber trotzdem nichts an Spannung und Überraschungseffekten ein. Die eiskalte Geschichte gibt bekannten und neuen Rollen eine Bühne und sorgt immer wieder für Gänsehautmomente. Nicht weil sie besonders eklig ist – wie man es von Fitzek aus einigen Thrillern kennt -, sondern weil sie skrupellos ist und sich nicht an moralische Vorgaben hält. Zumindest was den einen oder anderen Charakter angeht.
Das Ende verspricht eine Fortsetzung, der Kliesch und Fitzek hoffentlich nachkommen – und die hoffentlich erneut den eigenen Ansprüchen gerecht wird.
Von Chantal Moll