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AOC auf der Met Gala: Kapitalismuskritik geht anders

AOC auf der Met Gala: Kapitalismuskritik geht anders
Foto: John Angelillo/Imago Images

„Tax the Rich“: Inmitten von Stars in teuren Designerroben hat die linke US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, kurz AOC, diese Botschaft auf der diesjährigen Met Gala präsentiert. Dafür erhielt sie auch Kritik. Zu recht, meint MADS-Autorin Marie.


Die Spendenveranstaltung für das Metropolitan Museum ist eins der Mode-Highlights des Jahres. Organisiert von der Kostümabteilung des Museums und der amerikanischen Vogue, steht die Met Gala jedes Jahr unter einem anderen Motto. Am Montag kamen wieder zahlreiche Prominente zu dem exklusiven Event der Gastgeberin und Vogue-Chefin Anna Wintour. Auch die international bekannte linke US-Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez (auch AOC genannt) war eingeladen – und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Sie trug ein weißes, schulterfreies Kleid der Designerin Aurora James, auf ihrem Rücken prangte der rote Schriftzug „Tax the Rich”, also „Besteuert die Reichen”.

Was macht AOC auf dem Elite-Event?

Zwar hat Ocasio-Cortez im Gegensatz zu anderen Prominenten zumindest die Berechtigung, ein solches Symbol zu setzen. Denn als Kongressabgeordnete setzt sie sich aktiv für Verteilungsgerechtigkeit einsetzt. Dennoch ist es höchstironisch, ein solches Kleid ausgerechnet zur Met Gala zu tragen und somit an genau dem teilzuhaben, was AOC doch eigentlich kritisiert. Sollten Politikerinnen und Politiker überhaupt ein solches Event besuchen? Zwar ist die Gala eine Spendenaktion für Kunst und Kultur, dennoch liegt der Fokus klar auf der starbesetzten Gästeliste. Die Met Gala ist eine der exklusivsten Veranstaltungen der Welt, die man wohl am ehesten mit den Filmfestspielen von Cannes oder der Oscar-Preisverleihung vergleichen kann. Eine Volksvertreterin hat auf einem solchen Elite-Event eigentlich wenig verloren. Schließlich ist Ocasio-Cortez Politikerin, kein Celebrity.

Enttäuschung für Wählerinnen und Wähler

Die Forderung nach „Tax the Rich” – also einer Steuererhöhung für Millionäre und Firmen, um Kindergärten, Gesundheitsvorsorge und eine Klimapolitik zu finanzieren – ist an sich ein sinnvolles Statement für eine gerechtere Politik – nur eben nicht auf einer Gala, bei der ein Ticket rund 35.000 Dollar kostet, wenn man nicht auf der exklusiven Gästeliste steht. Die Demokratin feiert eine extravagante Party mit den Reichen und Berühmten, wovon ihre Wählerinnen und Wähler nur träumen können. Für viele war der Auftritt daher eine bittere Enttäuschung. Zeichen setzen hin oder her – Kapitalismuskritik geht anders.


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Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

1 Kommentar

  1. Charlie

    Für mich ist dieses Statement gerade dort angebracht, weil sie für Diskussion sorgt. WIr haben eine extreme Blasenbildung in der Gesellschaft und wenn jede Meinung nur innerhalb der eigenen Blase geäußert wird, kann sich nichts ändern. 🤷‍♂️ Veränderungen können wir nur gemeinsam erreichen. Und es gibt ja sogar Initiativen in den USA und Europa, in denen Millionäre eine höhere Besteuerung fordern… https://www.rnd.de/politik/millionaere-fordern-hoehere-steuern-fuer-reiche-appell-an-die-politik-N6PMWW24RZD53I6I77EE4A5M6Y.html Daher: Das war keine bittere Enttäuschung. 😉

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