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Antworten auf alle doofen Kommentare: So überlebst du Ostern vegan

Antworten auf alle doofen Kommentare: So überlebst du Ostern vegan
Foto: Unsplash/Annie Spratt

Beim Feiertagsessen muss mal wieder jeder deine vegane Ernährung kommentieren? MADS-Autorin Lotte liefert einen Guide, um nervigen Kommentaren übers Vegan-Sein zu entgehen und sinnlose Argumente erfolgreich zu entkräften.


Ostern steht vor der Tür – und mit den Feiertagen meist auch das Familienessen. Für Veganerinnen und Veganer bedeutet das oft, sich wertenden Kommentaren und etlichen Anti-Vegan-Argumenten stellen zu müssen. Damit hitzige Diskussionen und genervte Stimmung gar nicht erst entstehen können, kommt hier ein Guide, um die beliebtesten Argumente und Kommentare sofort zu entkräften.

„Vegan-Sein ist so kompliziert“

Das stimmt nur, wenn man es sich kompliziert machen will. In jedem Supermarkt gibt es mittlerweile vegane Milch-, Joghurt- und Sahnealternativen, die sich ideal zum Kochen und Backen eignen. Es gibt kaum eine Zutat, die sich nicht ersetzen ließe. Außerdem gibt es genug Rezepte, für die man nicht mal Ersatzprodukte braucht. Alles eine Frage des Mindsets.

„Du brauchst doch Proteine“

Natürlich – jeder Mensch braucht Proteine. Häufig besteht der Irrglaube, dass diese nur aus tierischen Eiweißquellen wie Eiern, Milch und Fleisch gezogen werden können. Doch das ist falsch. Soja, Linsen, Nüsse – die Liste an pflanzlichen Proteinquellen ist lang und vielseitig.

Außerdem: Es gibt zahlreiche Spitzensportler, die sich vegan ernähren. Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton oder Ex-Nationalspieler Timo Hildebrand zum Beispiel. Perfekte Beispiele dafür, dass es auch im Sportbereich kein Problem ist, nur mit pflanzlichen Quellen den eigenen Proteinhaushalt zu decken.

Was bei rein pflanzlicher Ernährung hingegen fehlt, ist Vitamin B 12 – das sollten Veganerinnen und Veganer also ergänzen.

„Veganes Essen ist viel zu teuer“

Genauso wie die Wahl zwischen Bio- und Billigfleisch besteht, kann man sich auch zwischen günstigen und teureren veganen Produkten entscheiden. Hinzu kommt, dass das Angebot immer breiter und vielfältiger wird. Selbst machen geht natürlich sowieso und ist fast immer am billigsten.

„Dein Soja zerstört den Regenwald“

Tatsächlich gehen laut WWF 80 Prozent der Sojaernte für Tierfutter drauf. Der nächstgrößere Anteil wird für Öl und Margarine verwendet, was auch von Nicht-Veganern genutzt wird. Natürlich wird auch ein kleiner Teil für Sojapatties und Co. genutzt – allerdings nicht mal ansatzweise so viel wie für Tiere und damit auch ihre tierischen Produkte.

„Ich kaufe ja nur Bio“

Schön – doch selbst wenn bei Produkten auf Bio-Siegel geachtet wird, heißt das nicht automatisch Tierwohl. Es gibt verschiedene Siegel mit unterschiedlichen Richtlinien, doch meistens sind 0,16 Quadratmeter Stall pro Huhn trotzdem noch okay. Und dass Kuh und Kalb direkt nach der Geburt getrennt werden, wird so auch nicht verhindert.

„Mit Milch, Eiern und Honig tut man doch keinem Tier weh“

Legehennen werden meist so überzüchtet, dass sie im Schnitt 300 Eier pro Jahr legen, was neben gesundheitlichen Problemen zu einer Lebensdauer von 1,5 Jahren führt – ursprünglich waren es mal zehn.

Damit Kühe auch Milch geben, werden sie immer wieder künstlich befruchtet und geben dann etwa neun Monate nach der Geburt Milch – das Kalb wird fast immer sofort von seiner Mutter getrennt. Diese Prozedur erfordert so viel Stress, dass auch bei Kühen die Lebenserwartung von 20 auf fünf Jahre sinkt.

Foto: Unsplash/ Jocelyn Moralesk

Und was ist mit Honig? Tatsächlich stammt dieser auch oft aus „Massentierhaltung“. Bei einer achtlosen Honigentnahme werden die Tiere oft verletzt oder sogar getötet. Die Königinnen werden meist frühzeitig umgebracht und dann mit neuen und leistungsfähigeren Bienen ersetzt.

„Kümmere dich lieber erst mal um die Menschen“

Ganz davon abgesehen, dass ein Engagement für Tierwohl das für Menschen natürlich nicht ausschließt – durch eine vegane Ernährung wird dem Welthunger entgegengewirkt. 83 Prozent der weltweiten Anbauflächen werden für Tiernahrung genutzt. Und auch wenn diese natürlich später wieder Menschen ernähren können, gehen bei diesem Umweg mehr als drei Viertel der ursprünglichen Kalorien verloren. Viel effizienter wäre also eine direkte Verarbeitung der angebauten Pflanzen. Damit sind Einsatz für Tiere und Menschen vereint.

„Ich wäre ja gern vegan – mir schmeckt’s nur einfach nicht“

Wie fast alles im Leben, hat auch Geschmack viel mit Gewöhnung zu tun. Natürlich schmeckt Hafermilch erst mal anders als Kuhmilch. Doch mit jedem Mal Probieren wird die Alternative „normaler“ und somit vermutlich auch besser. Außerdem ist die Auswahl doch riesig: Soja, Kokos, Hafer, Mandel und sogar Hanf – sicher, dass schon alles probiert wurde?

Oft spielt auch der Kopf mit rein, der veganen Gerichten überhaupt keine Chance geben möchte. Testet doch einfach mal ein paar Rezepte aus und stellt eure Familie beim Osteressen auf die Probe. Ob sie wirklich einen Unterschied schmecken?

Von Lotte Tegethoff


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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