Alle Jahre wieder: Die größten Pannen beim Abitur in Deutschland
Am Donnerstagmorgen sollte in Niedersachsen das Abitur im Fach Politik starten. Allerdings kam es zu Verzögerungen. Grund dafür: Ein Einbruch in einer Schule in Goslar. Die Täter hatten die Abiturprüfungen anscheinend auf dem Schulhof verteilt. Es ist nicht der erste Abi-Fail.
Auf Tiktok machen Schülerinnen und Schüler aus Niedersachsen ihrem Ärger über die Verzögerungen ihrer Politik-Abiturprüfungen Luft. Dazu kam es durch einen Einbruch, bei dem Unbekannte die Prüfungsbögen im Voraus auf dem Schulhof verteilten. Mehr als zwei Stunden mussten sie auf neue Aufgaben warten und durften ihren Platz nicht verlassen. Manche von ihnen hatten schon mit den vorher veröffentlichten Aufgaben angefangen, als die Prüfungen abgebrochen wurden.
Die Schülerinnen und Schüler konnten schließlich selbst entscheiden, ob sie die Prüfung am Donnerstag ausfallen lassen und auf einen neu angesetzten Termin am 8. Mai ausweichen – oder ob sie die Klausur noch am selben Tag mit Ersatzaufgaben schreiben wollen. Das berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) unter Berufung auf das Kultusministerium.
Abitur: Kaum ein Jahr verläuft reibungslos
Es ist nicht die erste Panne beim Zentralabitur. Erst im vergangenen Jahr gab es in NRW ähnliche Probleme. Dort musste das Abitur erst einmal von Servern heruntergeladen werden. Das hat allerdings in sechs Prüfungsfächern nicht funktioniert und sorgte somit für eine Verlegung der Klausuren. In Sachsen-Anhalt wurde im selben Jahr das Deckblatt mit den Themen der Abiturprüfung Geschichte vorab verbreitet. Auch hier gab es Reserveaufgaben, allerdings konnten die Schülerinnen und Schüler erst mit einer Stunde Verspätung beginnen. In Hamburg kam es ebenfalls zu Problemen, denn eine Aufgabe des Mathe-Abiturs war gar nicht lösbar. An manchen Schulen wurde die Korrekturmail der Schulbehörde wohl nicht abgerufen, was dafür sorgte, dass manche Schülerinnen und Schüler sich zu lange mit dieser Aufgabe aufhielten.
2022 machte das Mathe-Abi ebenfalls Probleme. Anscheinend hatte man sich in Niedersachsen etwas verschätzt und zu knifflige Aufgaben gestellt. Die Prüfungen waren in der vorgegebenen Zeit nicht zu bewältigen, weshalb die Ergebnisse des Mathe-Abiturs daraufhin in Niedersachsen um einen Punkt angehoben wurden.
2021 und 2020 waren generell schwierige Jahre für die Abiturienten und Abiturientinnen, schließlich fand das Abi unter Corona-Bedingungen statt. In Bayern wurde 2021 ebenfalls beklagt, dass das Mathe-Abi zu schwer gewesen sei. Auch 2020 hob Sachsen die Abiturnoten in Mathematik um einen, Bremen sogar um zwei Notenpunkte an.
Die Pannenreihe setzt sich also fort. Wie es schient, lernen manche Bundesländer jedoch nicht aus ihren Fehlern. Denn: Auch dieses Jahr läuft das Abitur in NRW über das gleiche System. Ob es diesmal zu weiteren Download-Problemen kommt, wird sich noch herausstellen. Fraglich bleibt auch, ob es in Niedersachsen zu Punktanhebungen im Politik-Abitur kommen wird. Dafür haben Schülerinnen und Schüler schon eine Petition gestartet.
Von Olivia Bodensiek
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Tja, das kommt von Digitalisierung. In der DDR gabe es für alle Bezirke das Einheitsabitur, und es hat immer funktioniert. Warum wohl? Weil nicht irgendwelche Niesfische dran gebastelt haben. Aufgaben wurden von Fachleuten getestet, Tresore in den Schulen waren sicher… und natürlich war das Sicherheitsgebot auch ein ganz anderes. Spikprobleme gab es immer, erwischt, konnte man seine Laufbahn beenden. Heizer oder ähnliche Tätigkeiten gab es zur Genüge.